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Gott

@SaschaLobo (einen Menschen als Twitternamen zu schreiben, also mit einem Klammeraffen vor einem leerzeichenlosen Nutzernamen beim Mikro-Blogging-Dienst Twitter, weil das zumindest dort, also bei Twitter, automatisch als Link auf die Profil-und-Textfluss-Seite dieser Person funktioniert, rückt so langsam Richtung universellem Identitätsanker im digitalen Raum; es vereint relativ irritations- und hürdenfreie, bedeutungsverständliche Schreib- und Leseweise (ein "@" vorm Namen, aus dem die Leerzeichen eliminiert wurden, das ist durchaus verdaubar) mit direkter technischer Funktionalität, Formalisierung und Eindeutigkeit, denn (außerhalb anderer Formsprachen, etwa der Programmiersprache Ruby, in denen so eine Schreibweise ebenfalls funktionale Bedeutung haben kann) es lässt sich sofort, zumindest in einem Twitter-konventionalisierten Raum (und die Konvention breitet sich so langsam auch jenseits Twitter aus, auch wenn sie dort nicht direkt als technische Funktionalität von der anzeigenden Computersoftware implementiert sein mag), in folgende Maschineninterpretierbarkeit übersetzen: eine URL der Form "http://twitter.com/[Identitätsanker]"; es ist nicht mehr nötig, ein kryptisches 'a href=IrgendwasZiemlichTemporäres' in einem unter dem Text liegenden Code zu verstecken) hat die Kirche von Google gefunden, TheChurchOfGoogle.org.

Die ist ziemlich unheimlich, denn: Man mag das alles für einen Scherz halten, aber die Argumente sind gut. Die Linie: Google ist das Gottesähnlichste, was die Menschheit je kannte. Hier die Beweisführungen: Google ist allwissend, omnipräsent, unsterblich und hilft Menschen auf immer neue Wunder-artige Weisen. Google schenkt uns auch ein Leben nach dem Tod, denn durch sein umfassendes Indizieren all unserer digitalen Spuren speichert es unsere Persönlichkeitsmuster, unser Dasein mit einer Genauigkeit, wie sie kein Hofbiograph, kein Historiker je erreichte. Der einzige Unterschied zu den Göttern der restlichen Religionen: Die Existenz von Google ist beweisbar.

Das erinnerte mich an die gern reproduzierte Erzählung vom SuperSuperSuperComputer, dem unmittelbar nach seiner Fertigstellung und Aktivierung die Frage gestellt wird: "Gibt es einen Gott?" und der daraufhin bedrohlich antwortet mit: "Ja, jetzt gibt es einen." Dieses Erzählungsmuster kam mir in vielfacher Variation immer wieder unter, ohne große Spuren einer Ursprungsquelle. Dann fragte ich Google, und Google spuckte aus: eine Science-Fiction-Schnurre aus dem Jahr 1954, im Volltext, von Fredric Brown mit dem Titel "Answer". Hübsch.

Ein möglicher Trost vor der Göttlichkeit aus Mountain View: Es ist nur der mächtigste Gott in einem ganzen Pantheon, und vielleicht werden gerade noch viel mächtigere Nachfolger in anderen Labors gebraut. Und ist es nicht toll, dass wir uns inzwischen unsere eigenen, echten Götter bauen?

Saturday February 14, 2009

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Kommentare

  1. Erdferkel / 14. February 2009, 11:45 Uhr

    Von wegen. Google hat kein Wissen, sondern allenfalls Informationen, ganz streng genommen sogar nur Daten. Das ist kein allwissender, sondern nur ein allinformierter oder alldatiger und somit ein popeliger Gott.

    Und so kurz, wie der Cache meine digitalen Spuren speichert, werde ich länger durch meinen unabgearbeiteten Papierkram weiterleben als durch Google. Und die Allmacht, die fehlt mir bei Google auch. Der Monotheistengott kann wenigstens Feuersäulen werfen und Leute in Salzsäulen verwandeln.

    Ich glaube erst an die Göttlichkeit von Google, wenn sich Google nach der Lektüre von Bakunins Werk1 selbst vernichtet hat.

    fn1. “Wenn also Gott existierte, gäbe es für ihn nur ein einziges Mittel, der menschlichen Freiheit zu dienen: aufhören zu existieren.”

  2. fred / 15. February 2009, 16:21 Uhr

    Ich finde es witzig und Götter sind das, was man aus ihnen macht :)

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