Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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10.10 Uhr MOO.com / Stefan Magdalinski
In der Mitte der Folie stehen nur zwei Wörter: “money, atoms”.
MOO.com ist eine Web-Zwo-Null-Druckerei mit einer revolutionären Idee: durch die Produktion physikalischer Gegenstände Geld verdienen! Doch, echt, zumindest von den meisten Web-2.0-Start-Ups differenziert sie das schonmal ordentlich. (Sie nennen ihre physikalischen Gegenstände als Druckerei auch 2.01dimensionale Objekte, d.h. knapp dreidimensionale, denn so eine Karte hat ja auch eine geringe Tiefe.) Angefangen haben sie mit einem einzigen Produkt, Visitenkarten glaubich, das hat Megaman-mäßig durchgeschlagen, und seitdem erweitern sie ihren Katalog behutsam aber einträglich.
Der Großteil des Vortrags besteht aus Zahlen und Details zu Unternehmensabläufen, -infrastrukturen und der Logistik von MOO.com und fegt über mich wie ein Wirbelsturm hinweg mit einer Informationsdichte, die das etwas repititive Durchtrampeln der immer wieder selben, zwar interessanten aber gewiss auch in größerer Kürze konzentrierbaren Thesen von Stowe Boyds Vortrag zuvor ziemlich alt aussehen lässt; ich beginne infolge so langsam, aufzuwachen, kann aber auch schon wieder kaum folgen, weil der Redner meine ja auch gesundheitszustandsbedingt gehemmten Aufnahmekapazitäten rasch um das Fünffache überholt.
Ein bisschen glaube ich aber dennoch mitbekommen zu haben, z.B. das MOO.com großen Wert auf eine verführerische und engaging und reibungslose Usability legt, z.B. als eine Designspielwerkzeugmaschine (“make everyone feel like a designer” z.B. der Visitenkarten, die MOO.com dann ausdruckt) mit geringen Einstiegshürden (da nur wenige Nutzer Grund haben, das Ding regelmäßig zu nutzen, darf die Lernkurve nicht hoch sein), die aber genug Investition an kreativer Arbeit einfordert/notwendig macht (z.B. über das Hochladen von Bildern), dass die meisten Nutzer dann auch ein Endprodukt daraus (d.h. einen Druck) bestellen; d.h. der Nutzungsaufwand ist gerade niedrig genug, dass man Lust kriegt, den Dienst zu benutzen, aber hoch genug, dass die Rate der Konvertierung in eine ernsthafte Bestellung verhältnismäßig hoch ist.
Stefan Magdalinski scheint jedes kleinste Rädchen im Getriebe seiner Unternehmensmaschinerie in und auswendig zu kennen und in einem organishcen Gesamtüberblick zu haben und ich muss an die PitchCamp-Lektion von gestern denken, wonach ein guter Unternehmens-Pitch innige Kenntnis des eigenen Projektes und seiner Durchdachtheit erkennen lässt. Er weiß elegant Unternehmensabläufe gegeneinander aufzurechnen, z.B. Größe des Support-Aufwands, die man eher klein halten will, gegen Sorgfalt (Verringerung der Fehleranfälligkeit) in der Produktion und Verständlichkeit der Dienstleistungen, letztere beide man dafür zu perfektionieren suche. Nette Nebeninformation noch: Manchmal fixt MOO.com klammheimlich allzu offensichtliche Schreibfehler in einem Design. Aber nicht standardmäßig!
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