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re:publica 07 #23: Hard Bloggin' Scientists

(Bloggen von der re:publica)

Tag 3, 14.32 Uhr: Hard Bloggin’ Scientists – Wo geht’s denn hier in meinen Elfenbeinturm?

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Höhöhö, geht natürlich gleich mit Akademikergescherze los, allset noch ein bisschen dauert: “wir fangen c.t. an!”

So richtig weiß ich ja nicht, was mich erwartet, aber der Ankündigungstext las sich gut: Das klang so nach Science meets Pop, Aufbrechen akademisch-institutioneller Öffentlichkeitsbahnen, Blogs & Wissenschaft.

Ordentlich breitet Panel da vorne: Nils Reiter, Stefan Baumann, Andreas Schepers, Steffen Büffel, Jan Schmidt. (Jan Schmidt! Der ist aber auch echt in jeder zweiten Veranstaltung hier zugegen.)

Erstmal werden Hard-Bloggin’-Scientists-Button verteilt, “auch tragbar für die Fans”, man muss nicht selber bloggender Wissenschaftler sein. Dann wird ein bissel an der Identifikation gearbeitet: Erstmal sind die HBS ein Blog, oder sind sie auch eine Bewegung, der man sich anschließen kann, sind sie eine Marke? … Ja so richtig definiert ist das auch am Ende nicht.

Auf jeden Fall geht’s irgendwie darum, dass Wissenschaft und Forschung wohl sich ein zu schlechtes Elfenbeinturm-Image halte, und mit den HBS wolle man “ein Loch in den Elfenbeinturm bohren”, gern auch poppig.

Gibt aber auch andere Komplexe der Blogbarkeit des eigenen wissenschaftlichen Arbeitens; der Darstellbarkeit etwa der institutionellen Zusammenhänge und Abläufe, wie weit darf man da gehen, sollte man das nicht am Besten anonym machen, “Probleme des akademischen Mittelbaus”; einer gewissen institutionalisierten Verschlossenheit der Forschung entgegentreten?

Jetzt kommen Oliver Gassner & Jörg Kantel (der Schockwellenreiter) rein und werden groß begrüßt. Ah das ist also Oliver Gassner! (eindeutig zu erkennen zuletzt dadurch, dass er groß “Oliver Gassner” auf sein Notebook geklebt hat)

Wie sei das so beim Führen wissenschaftlicher Blogs, bekomme man wissenschaftliches Feedback? Blogs als Publikationskanal vs. Blogs als Zugang zum Forschungsfeld … Da kritisiere der eigene Prof, man dürfe das Forschungsfeld nicht beeinflussen, indem man mit den Forschungssubjekten in Kontakt trete (einhellige Meinung, was für eine überkommene Vorstellung von Forschungsobjektivität der Mann wohl habe).

Irgendwie auch der Komplex “Privatforschung” vs. “Uni-Forschung” vs. “kommerzielle Forschung”. Da Privatforschung getrennt von kommerzieller Forschung aufgeführt wird, ist damit gemeint, nicht-kommerzielle Forschung außerhalb der Bahnen akademischer Institution?

Dann geht’s darum, ob man studentische Seminarteilnehmer zum Bloggen verdonnern könne, der Schockwellenreiter findet das aus eigener Erfahrung höchst doof, was da bei ihm rausgekommen sei “war jenseits von Wasser und Seife”, erzwungenes wissenschaftliches Bloggen generiere keinen Erkenntnisgewinn, “das kann man vergessen”, “sie wussten nicht, was sie bloggen sollten, es war nicht ihr Ding”, der redet sich ja richtig in Rage, der Kantel (soweit man das bei ihm Rage nennen kann, einen ständigen sympathischen Ausdruck grinsender Entspanntheit scheint Herr Kantel gar nicht abzulegen fähig zu sein).

Ein Zuschauer spricht davon, er habe hier auf der re:publica Studenten getroffen, die von ihren Profs zum Konferenz-Vorbeischauen zwangsverpflichtet worden sein, und deren Begeisterung, darüber zu bloggen, halte sich in Grenzen. Andere Frage zum studentischen Bloggen, vom Panel “Kann ich’s verantworten, Studierende in die Öffentlichkeit [publizierend] zu entlassen?”

Die Diskussion, ob man Studenten bloggen machen soll, langweilt mich, aber immerhin, Diskussion zwischen Publikum und Panel ist in der Sache ordentlich in Gang gekommen.

Ein Zuschauer zieht die Analogie zu Sun: Wenn Sun 10% seiner Mitarbeiter, an die dreitausend, zum Bloggen kriege, warum dann nicht auch die Uni, schließlich solle nach den neuen Reformen die Uni doch auch immer mehr wie ein Unternehmen werden, da müsse das dann doch auch gehen. Hihi.

Andere Publikumsstimme, Bloggen den Studenten als Teil einer notwendigerweise zu vermittelnden Medienkompetenz beibringen. Oliver Gassner ergänzt was über wissenschaftliche “skills”, da habe man etwa bezügl. Powerpoint-Präsentation auf der re:publica auch schon Einiges an Beispielen wissenschaftlicher Skills gesehen, “dass der eine das besser und der andere das anders kann”. Andere Publikumsstimme, die Studenten, die er kennt, ham alle keine Medienkompetenz. Aber auch Professoren haben oftmals keine Medienkompetenz (in den Neuen Medien), da muss man abwarten, bis eine neue Generation ans Ruder kommt.

“Mit Medienkompetenz ist es wie mit Fachkompetenz, sie ist oft nur simuliert.” Es gäbe da auch einfach ein Problem in der Diskussionskultur, einen Unwillen, hart eine Präsentation o.ä. zu kritisieren, “das war mau” zu sagen wie Sascha Lobo gestern beim Powerpoint-Karaoke, als er den Bohlen machte. Da wäre dann hier bspw. sehr schön die SMS-Wand, wo derlei Kritik sehr offen und ungeschönt anonymisiert sofort in die Präsentationen reinrassele. Ja hey, anderntags hatte ich auch schon die Idee gehört, man solle sowas wie die hiesige SMS-Wand im Vorlesungsbetrieb einführen. Wo muss ich unterschreiben?

Boah, das is hier ja wirklich wie Uni: Sogar eine Anwesenheitsllste geht rum!

Nach dem öden Thema “Studenten das Bloggen nahebringen” schwängt es langsam etwas auf eine allgemeinere Ebene rum; sowohl höhere strukturelle als auch kommunikative (Un-)Zugänglichkeit von Wissenschaft; rhetorisch, “Nicht dadurch dass ich mein Thema populär-eingängig präsentiere, ist mein Inhalt schlecht”; Kantel wirft ein, ein gewisses Defizit in dieser Richtung liege auch daran, dass man zum Fundraisen guter Schauspieler sein muss (ist das so gemeint, dass man eine uneinholbare Abgehobenheit simulieren müsse, um Gelder zu bekommen?).

Dann das wiederum öde Thema, Wikipedia den Studenten verbieten oder nicht (Herr Exit vom Hauptstadtblog findet das Internet als Recherchetool toll, verlange aber von seinen Studenten, das einmal an Erkenntnissen Gewonnene danach sehr wohl in der Bibliothek quellenmäßig nachzufundamentieren), andere Stimme (toll): “Medienkompetenz heißt gerade, zu wissen, wann man die Wikipedia anwenden kann oder nicht.”

Die URL www.academicblogs.net fliegt in den Raum, da könne man zu allen Disziplinen sehen, was da so akademisch zu gebloggt werde. (Und ich finde auch sogleich ‘n paar tolle …)

“Information muss fließen.”

Wissenschaft ist nicht nur Texte schreiben sondern auch kritisches, respektvolles Diskutieren, gerade auch, sich vom eigenen Forschungsfeld und -betrieb zu distanzieren wissen; “pop oder science”, wie mit wissenschaftlicher Fachsprache umgehen, Pop-Faktor durchaus auch anwendbar …

Jan Schmidt gibt “eine Don-Alphonso-Anekdote”, Alphonsos abstruses “Blogs lassen sich nicht sezieren und im Labor untersuchen, die Labormäuse schlagen zurück”, Diskussion in den Kommentaren damals bei ihm nach der Verlinkung auf ein superdichtes 1-Seiten-Abstract Jan Schmidts zu einer 80-Seiten-Untersuchung Jan Schmidts, also superdichtes “Soziologengeschwafel” (Jan Schmidt) zu dem Thema, das gesteht er ein, da kommt dann diese problematische Außenwahrnehmung, wo vielleicht was Anderes cooler wäre …

Dann die Begleitung eigener Arbeiten, etwa Magister-Arbeit, mit einem Blog … Angst vor Ideenklau und “Warum muss man denn eigentlich noch so ‘ne Arbeit machen, wenn man ein Blog hat?”, nachgeschoben ein angebliches Zitat aus einem vorhergehenden Panel des Tages “Man kann Internet auch ausdrucken” …

So, das pendelt immer zwischen etwas öde und ziemlich spannend hier hin und her, aber ich will mir noch Don Dahlmann (den ich inzwischen echt lieb gewonnen habe nach den vielen Panels, auf den ich ihn so cool gelangweilt habe rumsitzen und so coole Sachen habe sagen sehen) und den Schockwellenreiter (der in Realpersonenpräsenz irgendwie auch immer Spaß macht, auch wenn sein Blog mir inzwischen zuweilen etwas … naja) über “Entwicklung der Weblogs in Deutschland” geben, also lasse ich die letzte halbe Stunde des Zwei-Stunden-Blocks sausen.

Tuesday April 17, 2007

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