Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Tag 1, 15.32 Uhr: ROTFLMAO!!!! – Trolle im Netz
Ah, so sieht also Torsten Kleinz aus.
Kleinz bemüht sich euphorisierend um eine positive Besetzung des Netzkulturbegriffs “Troll”; der Troll als wesentlicher Bestandteil von Diskurspolitik. Kleinz gräbt sich archäologisch ein bisschen in die Usenet-Soziologie und findet im Troll ein wunderbares Ding, um einen allzu festen Gruppenkonsens abzufangen, Gewissheiten zu hinterfragen, Gleichgewichte zwischen Positionen herzustellen … Der Troll betreibt quasi evolutionäres Aufschütteln von Diskursen und ist daher notwendig.
Trolle sind Penetrationstests für Communities. Wenn eine Community erfolgreich ist, zieht sie früher oder später problematisches Gesindel, Nazis o.ä. an; die ja in sich harmlosen Trolle (die ja nur aus Selbstzweck provozieren wollen) helfen da der Community im Voraus durch die Trainingseinheiten, die sie ihr geben, sich zu wappnen und Umgangsmethoden mit solchen Persönchen für später zu entwickeln …
Und andererseits: “Wenn man nicht mehr Anstoß nehmen kann, dann fehlt irgendwas.” Bspw. findet Kleinz, dass das StudiVZ seine Troll-Phase überschritten und genau daran Schaden genommen habe. Zu schnell zu viele User. Es gibt gar keine gemeinsame Diskutantenbasis mehr, gegen die überhaupt ein Trollen möglich wäre: Jeder Diskurskratzer spaltet sich umgehend in neue Nischenmeinungs-Gruppen auf, und “wenn’s dir hier nicht passt, geh doch in eine andere Gruppe”, dassnatürlich öde, so bleibt ja jeder unter seiner Haube und entwickelt keine diskursiven Abwehr- oder Hinterfragungskräfte.
Wirksames Trollen dagegen ist vor allem auch: intelligentes Trollen; kennerisches, informiertes Trollen involviert die Zielgruppe emotional stärker als ein einfaches “Linux ist scheiße” (man denke sich dagegen ein: “In Kernel 2.6.20 gibt es da diesen und jenen Fehler, der …”); wirksames Trollen ist psychologisch intelligentes Trollen; ein Troll, der effektiv trollen will, wird keinen fünf-Seiten-Aufsatz posten, den dann niemand liest, der sich daran stoßen könnte; Trolle sind eigentlich, genaugenommen, gutgelernte Online-Journalisten in ihrer kompetenten und engaging Diskursjonglage; gute Trolle kennen sich aus mit dem Thema, der Diskussions-Situation, kennen auch die Regeln der Community, um sie regelkonform zu subvertieren.
Kleinz fordert: “Besser Trollen!” Selber mal versuchen! Widerspruch provozieren! In manchen Communities sei es sehr einfach, in manchen saumäßig schwer. Man solle doch mal in der eigenen Peer Group das Provozieren, Aus-der-Reserve-Locken üben. (Aber wissen, wann man besser wieder aufhören solle.)
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total langweilig, was du da schreibst.
Thomas: C’mon, das kriegst du besser hin ;-)
(Übrigens, wer sich wundert, dass hier noch keine neuen Einträge erschienen sind: Kommt noch. Hinke etwas hinterher derzeit im Veröffentlichen, aber tippere weiterhin fleißig zu jeder Veranstaltung in mein iBook.)
Was für ein diskordischer Ansatz!
Tja, da fehlt was. Das Rauschen nämlich. Nehmen wir die Trollsenke Heiseforum, in der gerade interessante Diskussion zeitnah totgerauscht werden.
Ist Torsten auf diesen Aspekt der Trollkultur eingegangen? Das Problem ist doch gerade, dass die meisten Trolle gerade keine diskordischen Aufklärer sind, sondern strunzdämliche Aufmerksamkeitsterroristen, die zu gar keiner Diskussion fähig sind.
mit dir red ich doch gar nich!
Die Trolls sind selten diskordisch motiviert, schon gar nicht “thomas” :-), sie als Herausforderung zu betrachten, als eine Art Training für die Abwehr ist aber saubere Eristik.
erostik = schweinkram!
Üben, üben, üben!
ok.