Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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14.00 Uhr: Trust Your Eyes
Und nun will ich bitte einen Eye-Candy-Vortrag. Es geht um Visualisierung von Daten und wie man mit geschickten Visualisierungstricks die Interpretation von Daten verfälschen könne.
Erstmal gibt Referentin Sonja Öttl ein paar Beispiele: Die Karte von Napoleons Marsch nach Russland mit immer schmaler werdendem Streifen entsprechend der Reduzierung seiner Truppen; Cholera-Tode auf eine Stadtkarte eingezeichnet, um die Einzugsgebiete verdächtiger Brunnen herum; usw.:
Aber genauer, wozu Visualisierung gut? Amplify cognition, inhärent aber nicht direkt einsichtige Zusammenhänge hervorheben, kognitives Mapping. Mantra der Informationssuche: Overview first, zoom and filter, then details-on-demand, (relate, history and extract); Mantra der Visual Analytics: Analyse First—Show the Important—Zoom, Filter and Analyse Further—Details on Demand.
Dann Besprechung einiger visualkognitiver Grundlagen sowohl für die Erfolge von Visualisierung als auch für Tricksen mit ihr; was ‘erkennen’ wir “prä-attentiv” und was ‘erkennen’ wir erst bei näherer Analyse, was nimmt man zuerst war und was erst danach; was können wir erkennen und ein Computer dafür nicht (ein auf schwarze Flecken in Weiß reduziertes Bild eines Dalmatiners, das durch werweißwelche kognitiven Mechanismen trotz seiner hohen grafischen Abstraktion uns immer noch erkennbar bleibe, ein Computer dagegen werde bis auf Weiteres trotz aller Bild-Datenbanken und Algorithmen dazu unfähig bleiben); aber auch optische Täuschungen, wo unsere eigenen kognitiven Mechanismen uns Streiche spielen, die bewegten unbewegten Bilder, die ungeraden geraden Linien, die gleichgroßen Größer und Kleiner …
Etwas konkreter nun zum Tricksen selbst: Vertauschung von Farbskalen bei übereinander liegenden Visualisierungen inhaltlich verbundener Daten, Tricks mit Skalen, “immer auf die X- & Y-Achsen achten!”, so eine beginnt ja nicht notwendigerweise bei Null und ist auch nicht notwendigerweise in ihrem Verlauf stetig, da kann man quasi endlos Bedeutung verzerren; oder auch die falsche Eindringlichkeit Statistiken mit Volumen an Stelle von Säulen in ihren Diagrammen … Und mit Excel fangen wir besser gar nicht erst an:
Halbe Stunde nur gebraucht, der Vortrag. Tour-de-Force, hoch anschaulich, informativ, Eye Candy, pointiert, mehr davon! :-)
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Was die Tricks produzieren, fasst man unter dem Begriff “chartjunk” (Edward Tufte) zusammen.
Gibt es auch extra Blogs zu: http://junkcharts.typepad.com/
Ah, thx für den Hinweis.
Das Liebespaar/Delphine-Bild war lustig,...