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23c3 #3 Go, das Spiel für den Menschen

(Bloggen vom Chaos Communication Congress)

12.32 Uhr

Ah ja, und nun ist der Vortrag über das Brettspiel Go, den ich mir um 20.30 Uhr geben wollte, offenbar auf jetzt in Saal 2 verlegt worden. Sieht so aus, als sei der ganze Version-0.7-Schedule bereits völlig auf den Kopf gestellt. Muss mir dringend eine aktuellere Version besorgen.

12.45 Uhr: Go—Das Spiel für die Menschen

Der Go-Vortrag von Christoph Gerlach nun bringt tendenziell die Kognitionswissenschaft ins Spiel.

Die kleine Go-Einführung am Anfang verschafft sogar mir den Eindruck, das Spielprinzip zu verstehen; freilich führen dann die Spielbeispiele später allesamt dazu, dass sich dieser Eindruck wieder legt. Vielleicht liegt es ja an meinem nachfolgenden Ausruhen im Go-Unverständnis, dass mir die Darstellung der konkreten Go-Prinzipien / -Probleme stets etwas vage, vor allem mathematisch vage vorkommt. Gerade diese Problematik des Fassens in ins Mathematische reduzierbare Probleme könnte aber natürlich auch der Grund für das eigentliche Thema des Vortrags (das gegen Ende dann sich endlich ordentlich massiv durchpeitscht) sein, die Unfähigkeit von Computern, gut Go zu spielen.

Während bei Schach der Brute-Force-Ansatz—einfach alle möglichen nächsten zehn Spielzüge vorauszuberechnen—einigermaßen zu klappen scheint, bricht er bei Go zusammen; Go besitzt eine für Brute-Force-Ansätze vergleichsweise massive Komplexität, bei der mit steigender Brettgröße nicht nur die Rechenzeit, sondern auch der benötigte Speicherplatz exponentiell erschreckend steigt. Während es 10 hoch 43 legale Positionen beim Schach gibt, gibt es (bei welcher Brettgröße eigentlich?) 10 hoch 170 legale Positionen bei Go (geschätzte Zahl der Protonen im Weltall dagegen: 10 hoch 90).

Als Überlegenheit des menschlichen Gehirns arbeitet der Referent daraufhin heraus: Kapazitäten in Lernen, Erfahrung, Wissen und vor allem deren Bewertung; der Go-Spieler eignet sich nicht nur einen massiven Vorrat an auswendig gelernten Sequenzen und Standardabfolgen im Denken und typischen Spiel-Stellungen an; er verfügt vor allem über Fähigkeiten zur Abstraktion von konkreten und nicht exakt identischen Spielstellungen auf schon früher verarbeitete Allgemeinheiten, er kann gezielt Beziehungen herstellen und intuitiv in Erwägung zu ziehende Varianten aus einem Vorgabe-Raster ermitteln.

Nun ja, das klingt letztlich alles nicht so originell; dass ein Computer solche Dinge bisher noch nicht so gut kann wie das menschliche Gehirn. Aber zumindest ist es an Go als eindringlichem Beispiel hier gut nachvollziehbar durchexerziert worden.

Wednesday December 27, 2006

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Kommentare

  1. pascal / 03. January 2007, 16:10 Uhr

    dabei bin ich mehrmals eingenickt… war nach 36h aber auch erlaubt…

  2. alex / 03. January 2007, 20:13 Uhr

    du hast einen echt witzigen schreibstil :) ich kringel mich vor lachen :D

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