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Zu 'nem Nanotechnologie-Buch & kurz was zu populärwissenschaftlicher Vermittlung von Wissen

[Nachträglich ge-futur:plomt.]

Niels Boeing,
"Alles Nano?! Eine neue Epoche für Wissenschaft und Technik."
(Rowohlt, 205 Seiten, ISBN 3499620987)

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Zum letztjährigen Chaos Communication Congress hatte ich Gelegenheit, einen sehr informativen Überblicksvortrag von Niels Boeing über gegenwärtigen Stand und Potentiale der Nanotechnologie zu verfolgen. Gerne gebe ich mich futuristischen Träumereien darüber hin, was in meiner Lebenszeit noch alles an aufregenden technischen Entwicklungen anstehe. Also griff ich zu, als mich neulich bei Hugendubel Boeings Quasi-Buch-zum-Vortrag aus einem Haufen anderer populärwissenschaftlicher rororo-Taschenbücher heraus angrinste.

Das Boeing-Buch schleimte sich bei mir Neal-Stephenson-Fan bereits im Vorwort damit ein, mit einem Zitat aus Stephensons (übrigens vorzüglichem) Nanotech-SF-Roman "Diamond Age" loszulegen. Die folgenden grundlegenden nanowissenschaftlichen Kapitel waren allerdings in einem populärwissenschaftlichen Ton geschrieben, der zwar recht farbig und locker daherkam, mich jedoch in puncto Lehrreichtum und Anschaulichkeit (hier hätten auch zuweilen ein paar mehr erklärende Zeichnungen anstelle sprachlicher Metaphern gut getan) nicht immer zufrieden stellte; ich spürte mal hier meine Fähigkeit zum geistigen Nachvollzug, mal dort mein Interesse, im Allgemeinen öfters meine Aufmerksamkeit schwinden.

Abschweifung ein

Fraglos ist es schwer, populärwissenschaftlich anschaulich und dennoch nicht langweilig (für jene, die zwar noch Einiges lernen wollen, aber für die manches dann doch schon urschleimig trivial wäre) oder abschreckend (für diejenigen, die ganz im Urschleim anfangen), also für ein breites, heterogenes Publikum zu schreiben. Ein linearer Text ist für eine solche Aufgabe vielleicht gänzlich ungeeignet. So läuft Wissensaneignung bei mir etwa über die Wikipedia ganz hervorragend, da ich hier durchs vertiefende bzw. aufklärende Hypertext-Verfolgen von Begriffs- und Konzepterklärungen oder umgekehrt durchs Überspringen von klar in sich abgeschlossenen Abschnitten, die mich nicht interessieren, meine Lektüre exakt und schwerelos an meinem Wissensstand ausrichten kann. Mit einem insgesamt auf lineare Lektüre hingeschriebenen Buch, selbst wenn es einen Glossar hat (ich bin zu seitenblätter-träge für einen Glossar, zumal wenn ich nicht im Voraus sicher sein kann, ob der nachzuschlagende Begriff tatsächlich im Glossar aufgeführt ist und dann auch in aller Kürze noch befriedigend erklärt wird), ist das schon eine ganz andere Sache.

Abschweifung aus

Der dem wissenschaftlich grundlegenden Teil nachfolgende über bereits vorhandene praktische Anwendungen von Nanotechnologie in Medizin, Genetik, Chemie, Konsum, Militär usw. enthielt viel Interessantes, eignete sich allerdings ob seiner episodischen Struktur auch gut zum schamlosen Überblättern von Dingen, die mich nicht so sehr anspornten.

Den Stoff, den ich suchte, bekam ich schließlich vor allem im letzten Drittel des Buches gespritzt: Boeing steigt vom schon Gemachten auf das bereits Machbare und von dort auf das als machbar Denkbare. Er stellt diverse zukunftstechnologische und -technische Konzepte (z.B. die Assembler eines Eric Drexler) vor bzw. nebenbeinander und ihnen ihre Hürden, Probleme und teils auch ökologischen / gesundheitlichen / ethischen Bedenklichkeiten entgegen. Die vorgestellten Zukunftstechnologien erdet (und manchmal auch: disqualifiziert) er dabei recht überzeugend in den zuvor (in welcher didaktischen Qualität, darüber mag man wie gesagt streiten) dargelegten wissenschaftlichen Grundlagen, Machbarkeiten und bereits gegebenen Entwicklungen.

Von den erörterten Möglichkeiten ausgehend macht er weiterhin überblickshalber ganze zukunftsphilosophische Fässer vom Transhumanismus, einer kommenden Technologischen Singularität à la Ray Kurzweil
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Diamond Age von Neal Stephenson ist evtl. der relevanteste und ideenreichste SF-Roman zum Thema Nanotech überhaupt.
und nanotechnologisch motivierten gesellschaftlich-moralisch-wirtschaftlichen Gesamtumwälzungen wie in Stephensons "Diamond Age" auf, ohne sich aus irgendeinem dieser Fässer einen Rausch anzutrinken. Er wägt sie als Spekulationen gegeneinander und gegen ihre Negativbilder ab, dekliniert einige Szenarien von Folgenlosigkeit bis Extremfall durch und scheint dem Leser am Ende zu einem vorsichtigen, kritischen Optimismus raten zu wollen.

Ein Bewusstsein für und eine nüchterne Debatte über die Potentialitäten der längst begonnenen nanotechnologischen Revolution in den Naturwissenschaften, in der Technik, in der Medizin und Genetik, das fordert er letztlich mit seinem Buch ein; und auch, wenn einzelne Teile mir in ihrer Darstellungsweise sachlich etwas unbefriedigend vorkommen, in ihrer journalistischen Schreibe und reportagehaft-anekdotischen Abschnitten: Der auf dem Vorhergehenden aufbauende skeptisch-visionäre Kern im letzten Drittel entfaltet sich dann doch interessant und lesenswert. Als thematische Einführung in den Bereich Nanotechnologie insofern durchaus zu empfehlen.

Sunday May 14, 2006

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