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State of Capitalism, 2. März 2009

WIRED fordert in einem Manifest zur Finanzkrise "Radical Transparency Now!" und meint damit, man müsse nicht nur die Finanz- und Wirtschaftswelt nötigen, ihre Zahlen irgendwie öffentlich zu machen, sondern vor allem auch, diese immer unübersichtlicheren Datenwuste in omni-zugängliche, standardisierte und vielseitig verschaltbare Informationsformate zu gießen, die sie jedermann nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch erschließen; eine Art Web-2.0-Usability-und-Standardisierungs-und-Post-Privacy-Revolution für Geldflüsse und Finanzinstrumente; das Vertrauen in die Experten-Elite ist erschüttert, setzten wir jetzt auf Hebel pro wisdom of the crowds; "[give] everyone the tools to track, analyze, and publicize financial machinations"; "require [...] to report more granular data online [...] uniformly tagged and exportable into any spreadsheet, database, widget, or Web page".

Eine Transparenz-Revolution wurde auch auf dem "AktienCamp" gefordert, das ich am Wochenende besuchte. Diese Forderung verklang freilich nicht ganz eigeninteressefrei, das Ganze wurde nämlich vom Kleinanleger-Aktientipps-Community-2.0-Portal MyStock/StockFlock organisiert. (Auf ein ganz ähnliches Projekt namens Spekunauten.de will ich bei der Gelegenheit hinweisen, weil ich persönlich weiß, dass dahinter ein Singularitäts-faszinierter Futurist steht.) Aber als Tenor klang mir auch von den eingeladenen Referenten im Ohr: Misstraut den Banken. Misstraut der Expertise der Finanzberater. Das Wissen zur Orientierung in der Finanzwelt müssen wir uns jetzt, auch aus dem Kollaps konsequenzziehend, selber machen, neu aufbauen, bottom-up uns die Märkte und das in ihnen organisierte Wissen und Wirken erschließen. (Communities wie MyStock oder Spekunauten als Profiteure eines Vertrauensverlusts ins klassische Finanzwesen?) Oder die Märkte ganz selbst übernehmen/machen: Smava.de z.B. stellte sich als Peer-to-Peer-Kreditvermittlungs-Community vor, wo jederman (oder ein Spontanverband von jedermans) jederman Kredite geben kann, wobei Ausfälle durch Risikoeinpreisungsintelligenz ("es gibt kein zu hohes Risiko, nur ein falsch eingepreistes", je riskanter, desto höher die Risikogebühr, die die Ausfallersatzkasse füllt, aus der smava nicht zurückgezahltes Geld (aber keine Zinsen!) begleicht; gerechte Sozialisierung der Verluste?) aufgefangen werden.

Dieweil stehen weiter der Zusammenbruch sowohl der Autoindustrie als auch der Medienindustrie im allgemeinen Interessenfokus. Zu General Motors, Porsche, Schaeffler usw. will ich gerade gar nix mehr schreiben. Zur Medienindustrie: deren Untergang hat jetzt einen eigenen Twitter-Account, @TheMediaIsDying. Tim Renner (sein entsprechender Bestseller heißt Kinder, der Tod ist gar nicht so schlimm!, was beweist, dass er die Branche noch mit viel zu viel Optimismus umschmeichelt) vergleicht "die Journalismuswirtschaft" in ihrer Überlebensfähigkeit mit der Musikindustrie. Tatsächlich übt sich "die Journalismuswirtschaft" ästhetisch wirkungsvoll in Selbstmitleid, wie dieser Kurzfilm zum Ende der 150jährigen Zeitung "Rocky Mountain News" beweist. Auch hier wird stets wiederholt, was für eine politische Tragödie der Untergang der Printzeitungen für die Öffentlichkeit, für die Gesellschaft sei, und das ist natürlich wirklichkeitsignorierende Selbstgerechtigkeit, aber die Tränen der Mitarbeiter, deren Lebensplanung kollabiert, sind fraglos real. Auf dem Arbeitsmarkt tut sich für viele ernstlich die Frage auf: "Is It Time to Get Out of Journalism?"

Dieweil (via "Neuronale Emergenzen") Berufsfuturist Bruce Sterling: "I'm not scared by any of this. I regret the suffering, I know it's big trouble -- but it promises massive change and a massive change was inevitable."

Monday March 2, 2009

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