Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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13.30 Uhr: The Web in the World / Timo Arnall
Arnall rattert Trends der Vereinnahmung der äußeren, physischen Welt durch das Netz runter, die Verknüpfung mit seinen Steuerungsmechanismen, die Explosion um uns herum der Interfaces aus dem oder in das Netz, das “internet of things”, das einem einen Austausch mit der Digitalität erlaubt, ohne sich erst aus der äußeren physischen Welt in die Schreibtischbildschirmtastaturwelt ausklinken zu müssen, eine Welt zwischen Bruce Sterlings “Spimes” und einem Fenster ins Netz in jeder Hand, die ein Mobiltelephon besitzt. Wobei er den Gipfel des “ubiquitous web” noch längst nicht mit der Allgegenwart Web-fähiger Handies erreicht sieht (wobei das iPhone schon wichtige Maßstäbe darüber hinaus setzt).
Er fängt prähistorisch an, bei Beschriftungen physischer Objekte mit URLs, gab’s quasi von Anfang an, erfordert aber natürlich noch zuviel Aufwand seitens eines menschlichen Vermittlers und ungekoppelte Zusatztechnologie, um von einer souveränen Internetfähigkeit eines Objekts zu sprechen. Nächster Schritt waren Maschinen-auslesbare Codes, vom Barcode bis zum QR-Code, die schon eine etwas direktere Verknüpfung physischer Manifestation mit digitaler Steuerung gewährten.
Nächster Schritt dann Funk-Kontakt mit Objekten, Bluetooth, RFID, um zum Beispiel in der Nähe eines funkenden Ladens irgendwas auf dem Handy eines Passanten zu triggern, oder um RFID-Kontakte in Objekten als Teil täglicher Interaktion mit diesen durchzusetzen.
Dann: Größere Vielfalt körperlicher Digitalsteuerung von Objekten, siehe Wii, siehe Accelerometer im iPhone, kommt was auf uns zu, wenn sowas billig in allen möglichen Produkten eingebaut ist. Auch: Ortsbestimmung, etwa via GPS.
Auch: “ambient display”, die Allgegenwart digitaler Informationen nicht mehr nur auf Allzweck-Bildschirmen im Fokus unserer Aufmerksamkeit, sondern über das ganze Blickfeld, Hintergrund-Blinken, das nicht in den Blickfokus geraten muss, um wahrgenommen zu werden, Vibrationen, Klänge (was Besseres bitte als nervige Piepstöne, weniger aufdringlich und zugleich mit höherer Informationsbandbreite); Chumbys als “screens living like physical things in the world”; ein Vibrationskompass, vibriert wenn gen Norden ausgerichtet, ätzt sich, wenn am Körper angebracht, als neuer Sinn ins Gehirn ein.
Fähigkeit von Objekten, Kontexte zu spüren, zum Beispiel Mobiltelephone, die benachbarte Mobiltelephone orten und identifizieren (Aka-Aki) oder sich höflich auf ein Mobil-Telephone-Bitte-hier-nicht-klingeln-Feld hin stumm stellen oder ausschalten. Augmented-Reality-Brillen, die die visuelle Wahrnehmung der Welt mit drübergeschriebenen Zusatzinformationen erweitern, faktisch schon mit einer iPhone-Applikation realisiert, die über die eingebaute Kamera das iPhone zu einem Fenster in die Welt macht, das das Blickfeld mit Zusatzinformationen annotiert. Visualisierung aller potentiell Daten-leakenden/-generierenden Objekte. “Personal informatics”. Objekte zur Messung und Anzeige und Graphisierung von Energieverbräuchen. “Social objects”. Einiges lässt sich nur umständlich mit rein-digitaler Sozialsoftware verwirklichen, aber leicht, wenn man Mess- und Kommunikations-Mechanismen in physische Objekte einbaut.
Gadget-Baukästen. Prototyping via Hardware-Lego. Adapter-Schnittstellen als “real world APIs”.
Problem: Vielerorts noch mangelhafte Anknüpfungspunkte für anknüpfungswillige Geräte, “geo-lonely” sein, Probleme der kritischen Masse für Entfaltung der Möglichkeiten vieler Geräte-Ideen, das “first fax machine problem”.
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