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Sozialprogramm²

Will das nach Lektüre der Kommentare nochmal weiter zu entwickeln / zu erläutern versuchen, worauf ich eigentlich hinaus wollte:

Mindeststandards sind vielleicht der falsche Ausdruck, schon weil der Wortbestandteil “Mindest-” drinne vorkommt. Es geht mir eigentlich um nichts Geringeres, als die conditio humana selbst auf ein neues Niveau zu heben, das per definitionem nicht mehr von solchen Problemchen wie Suche-nach-Nahrung-und-Wasser und Suche-nach-Unterkunft runtergezogen wird, um sich dafür freier höhere Ziele stecken zu können.

Über Jahrhunderttausende haben wir evolutionsbiologisch Resistenzen gegen bestimmte Krankheiten entwickelt; sowas fällt nicht unter Bedingungen des Marktes, der Ausrichtung eines Sozialstaats oder dergleichen. Inzwischen haben wir die Möglichkeit, die Evolution zu überholen, aber warum sollte sich die Differenz zwischen Evolution und anthropogener Niveausteigerung voll und ganz dem Markt oder der Politik oder Wirtschaftsutopien hingeben? Wenn alle auf einem höheren Niveau anfangen, dessen Sicherstellung mittels Automatisierung neuer Produktionstechnologie billig möglich wäre, wäre das nicht nach jedem Modell attraktiv?

Sicherlich besteht dann weniger Druck, für Hungerlöhne primitive Roboter-Arbeiten zu leisten, aber für eben die ist ja dann auch die Automatisierung da. Dienstleistungen und Wissensarbeit höheren Niveaus dagegen lassen sich wohl kaum mit Nahrungs-, Gesundheits- und Raum-Entzug effizient antreiben. Unqualifizierte Arbeit fällt weg, also braucht man auch nicht mehr ihren Antriebsdruck (Hunger, Obdachlosigkeit); qualifizierte Arbeit dagegen würde von einem höheren Ausgangsniveau profitieren, denn der Geistesarbeiter müsste seine Geisteskraft nicht mehr auf Aufgaben aufteilen, die keinen zusätzlichen Intelligenzwert produzieren.

Es geht mir eigentlich darum, bestimmte allgemein als natürliche betrachtete Knappheiten des Menschseins aus der Ökonomie durch Eliminierung herauszunehmen, weil sie a) nach jetzigem Stand nicht mehr Gewinn als Verlust produzieren, und weil b) wir es jetzt können.

Tuesday September 9, 2008

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Kommentare

  1. Benni Bärmann / 09. September 2008, 20:23 Uhr

    Diese ganze Automatisierung erleben wir doch aber nun schon seit 200 Jahren. Trotzdem gibt es dadurch in der Summe wohl nicht weniger sondern eher mehr Elend in der Welt als vorher. Ganz zu schweigen vom Naturverbrauch. Schon heute müsste niemand mehr unqualifizierte Arbeit machen. Das passiert nur, weil es billiger ist, als zu automatisieren. In China malen sie Markennamen per Hand auf die Klamotten, weil das billiger ist als die Maschine anzuschaffen, die das könnte.

    Dein Vorschlag ist in diesem Sinne also nur “mehr vom Bekannten”. Ohne eine neue Produktionsweise wirds wohl nicht gehen. Dein Ziel in allen Ehren, aber eine technologische Lösung unserer sozialen und ökologischen Probleme wird es nicht geben.

  2. Rainer Wasserfuhr / 10. September 2008, 09:05 Uhr

    @Benni: “nicht weniger sondern eher mehr Elend in der Welt als vorher”… nach welchen Kriterien? Mir fallen ein: Lebenserwartung, Analphabetismus, Bildungsgrad, Gesundheitsversorgung, Mobilität, Risiko an Kriegsfolgen, Mord oder Erdbeben zu sterben etc.

    Und fast alle genannten Kriterien weisen in den letzten 200 Jahren in eine ziemlich eindeutige Richtung: Elend verschwindet.

  3. Benni Bärmann / 11. September 2008, 03:11 Uhr

    @Rainer: Wo und Wann? Hierzulande zwischen den Kriegen? Sicher. Planetar gesehen? Wohl kaum. Heute leben mehr Menschen in absoluter Armut als vor 200 Jahren überhaupt gelebt haben.

  4. Christian / 11. September 2008, 04:00 Uhr

    Benni: Heute leben ja auch insgesamt einige Milliarden mehr Menschen. Machen wir mal folgendes Gedankenspiel:

    Du darfst in ein Neugeborenes reinkarnieren. Welches, das entscheidet der Zufallsgenerator. Das Einzige, was du wählen darfst, ist das Startjahr. Gewinnen tust du, wenn dein neuer Körper das 40. Lebensjahr erreicht.

    Welches Jahr wählst du?

  5. Christian / 11. September 2008, 04:20 Uhr

    (Kleiner Tipp: Auf die Kindersterblichkeitsrate achten!)

  6. Erik / 11. September 2008, 18:00 Uhr

    hm, wähle ich ein Kind, das vor 1900 geboren ist, ist die Wahrscheinlichkeit das Spiel zu verlieren größer, als es zu gewinnen. Und das ohne, dass ein Sieg mehr Wert wäre als in heutigen Zeiten geringerer Kindersterblichkeit. Also wähle ich ein junges Datum. Am besten nicht mal mein eigenes Geburtsjahr, sondern eins im 21. Jahrhundert.

    Was allein die Medizin in den letzten 100 Jahren für Vortschritte gemacht hat ist kaum zu ignorieren. Schon allein die Erkenntnis, dass man sich als Arzt vor der Behandlung die Hände wäscht, ist erst im 20. Jahrhundert wissenschaftlich begründet worden.

    Wenn wir also aus diesem Gedankenspiel die Machbarkeit neuer Standarts ableiten wollen, dann sehen wir uns mal die Gründe für ein möglichst junges Geburtsjahr an: Wissenschaftlicher Fortschritt, höhere Anzahl von Möglichkeiten in allen Lebensbereichen, stärkeres Selbstbewusstsein gegenüber natürlichen Einflüssen, höhere Lebenserwartung etc.

    Das könnten doch Richtilinien für Basisstandarts sein, von denen man für alle Menschen ausgeht. Sozusagen wie ein Abspeichern eines nur mit Mühe geschaften Levels in einem Computerspiel, um nicht gleich nach dem nächsten Hochwasser wieder von vorne anfangen zu müssen.

  7. Klaus Gieg / 14. September 2008, 15:00 Uhr

    Hmm, nachdem jetzt das Programm skizziert ist, stellt sich die Frage, wie man es umsetzt, d. h., wie man es den Menschen schmackhaft machen könnte, die nötigen Veränderungen durchzuführen anstatt im alten Trott zu verharren. Immerhin gibt es Leute, die sich vor Veränderungen fürchten, rein aus dem Bauch heraus, auch wenn sie logisch zugestehen, das die Veränderung eine Verbesserung wäre. Hat jemand Vorschläge, welche Lockmittel z. B. die Deutschen in Bewegung bringen könnten? Es muss da doch noch mehr geben als nur die Angst vor dem Abstieg!

  8. Benni Bärmann / 17. September 2008, 17:44 Uhr

    @Christian: Es ging um Automatisierung. Mir wäre neu, dass die Automatisierung und Industrialisierung die Kindersterblichkeit gesenkt hätte. Eher ist sie wohl für einen großen Teil des verbleibenden Rests verantwortlich (Verkehrstote).

    Ich sag ja auch nicht, dass alles schlecht ist. Die Entdeckung der Hygiene beim Arzt ist ein Beispiel für echten Fortschritt. Aber schon, wenn man nicht mehr einen Neugeborenen sondern eine Vierjährige irgendwo auf der Welt wählen müsste, sähe es schon wieder ganz anders aus. Ganz zu schweigen davon dass die Kindersterblichkeit auch heute noch in großen Teilen der Welt so niedrig ist wie eh und je oder sogar niedriger.

    Euer Fortschrittsoptimismus in Ehren, aber so lange der Fortschritt mit den falschen Zielen (Verwertung) in die Welt kommt, wirkt zumindestens ein großer Teil davon kontraproduktiv.

  9. lukas / 22. September 2008, 13:02 Uhr

    Die Sache mit dem “Grundeinkommen” leuchtet mir trotz allem nicht so recht ein. Wenn es Aufgabe der “Grundsicherung” sein soll, die basalen Bedürfnisse, die sich zumindest mit Blick auf Deutschland erstmal glaube ich durchaus definieren lassen und die eher Voraussetzung für als Quelle von Produktivität sind, aus dem Markt auszuklammern (was ich für eine sehr gute Idee halte), warum dann nicht gleich direkt?
    Das heißt: Sofortige Reverstaatlichung von Strom, Gas und vor allen Dingen öffenltichem Verkehr; weiterhin: all diese Sachen Privatpersonen völlig kostenfrei zugänglich machen. Vor allem in Sachen Verkehr wäre der Nutzen offensichtlich: Mobilität schafft fast automatisch Mehrwert.
    Parallel dazu alle Versuche, Gesundheit und Bildung zu privatisieren sofort stoppen / rückgängig machen. Im Gesundheitssystem auf eine steuerfinanzierte Grundversorgung umsteigen. Auch diese Bereiche müssen außerhalb des Marktes und möglichst komplett kostenfrei bleiben, weil sie als Voraussetzungen wichtiger sind denn als Spielmaterial.
    Selbst der Bereich der Kommunikation (der einzige Bereich, in dem Privatisierung einige Erfolge aufzuweisen hat) kann da mit einbezogen werden. Eigentlich spricht nichts dagegen, dass die technologischen Innovationen auch innerhalb eines staatlichen Systems funktionieren, zumkindest in einer ebenfalls kostenlosen Basisvariante. Zumindest aber die Postprivatisierung sollte dringend rückgängig gemacht werden.
    All diese Dinge gehören im weiteren Sinne zur Infrastruktur, und die aufrecht zu erhalten ist Sache des Staates.
    Weiterhin: Mieterschutz stärken, Mieten deckeln, Wiederaufnahme von Wohnungsbauprogrammen (ok, damit habe ich persönlich schon schlechte Erfahrung gemacht, aber eben in einem unreinen System), auch hier hin zu einer möglichst kostenarmen Lösung.
    Solche Sachen erscheinen mir doch sinnvoller als dieses Grundeinkommen (das ergänzend vielleicht schon Sinn ergeben würde), das im heutigen System doch eher gesamtgesellschaftlich wenig produktiven Bereichen zufließen würde…

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