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9to5 #14: Tim Pritlove über Tools zur Online-Kollaboration

2.00 Uhr: “Kollaboration im Internet – Welches Werkzeug taugt für welche Aufgabe?” (Tim Pritlove)

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Tim ist toll. Er tut zwar so, als sei er um 2.00 Uhr nachts nicht mehr der Fitteste, aber er ist im Vorspielen dieser Behauptung nicht sehr erfolgreich. Rhetorik. Der Mann kann reden. Ein großer Kommunikator. Ich will bitte eine ganze Tim-Konferenz: nur Vorträge von Tim.

Er bemüht sich in seinem Vortrag um ein Kategorisierung von Internet-Werkzeugen zur Kommunikation und Zusammenarbeit entlang solcher Fragen wie ‘Für welche Aufgaben eignet sich das’, ‘Welche Kommunikationsprobleme könnte man sich damit einhandeln’, ‘welches Gewicht haben Verlautbarungen / Absprachen etc. in dieser Kommunikationsform’ …

Mail

Da hamwa E-Mail, zeitversetzte Kommunikation (gut), Möglichkeit von Dateianhängen (gut), eigne sich vorzüglich für Peer-to-Peer-Kommunikation mittelgroßer Anliegen, die nur eine kurze Aufmerksamkeitsspanne benötigen; die Antwortmoral bei E-Mail ist allerdings problematisch, eine Antwort kann schonmal eine Woche auf sich warten lassen, und auch infrastrukturell gibt es so einige Ungewissheiten, bis hin dazu, wann und ob überhaupt die Mail ankomme.

Und außerdem, so Tim: Leider. Ist. E-Mail. Tot. Wegen Spam. Keine Hoffnung auf Besserung der Situation. Gäbe es eine Lösung, gäbe es eine Heilung, dann wäre E-Mail längst geheilt worden. Aus. Vorbei.

Instant Messaging

Aber es gebe einen vorzüglichen Ersatz: Instant Messaging. Das Gute an Instant Messaging ist vor allem: Es wurde lange Jahre nach E-Mail erfunden. Es wurde also mit dem Konzept eines Internets voller böser Leute im Hinterkopf gebaut. Das löst das Spam-Problem. Ein Spammer, der erst von mir autorisiert werden muss, um mich anzusprechen, kann mich nicht spammen.

Bei Instant Messaging weiß man auch mit Sicherheit, dass der Gegenüber die Nachricht empfangen hat. Die Antwort-Moral ist gut, man antwortet schnell. Eignet sich also hervorragend für kurzfristige Abstimmungen mit Projektteilnehmern.

Tim futurisiert auch ein bisschen. Er prophezeiht, dass bald nicht nur Menschen, sondern verstärkt Programme, Webseiten, Maschinen mit uns instant-messangen werden.

Er wird um Empfehlungen gebeten. Er empfiehlt, für Mac: “Adium ist das Programm mit der Ente. Ganz toll.” Ob er nicht auch was für Windows empfehlen könne? Er winkt ab: “Für Windows kann ich nichts empfehlen. Ist auch vorbei, mit Windows. Wir haben lange drauf gewartet. Aber es ist jetzt vorbei.”

Chat

Dann Chat. IRC und so. Hey, wird mir im unterbesetzten offiziellen 9to5-Channel an den Kopf geworfen, die Gelegenheit, jetzt aufzuspringen und laut für #9to5 zu werben! Aber … Aber ich trau mich nicht.

Jedenfalls, Chat. Tim meint: Eignet sich gut für offene Diskussion, schafft lockere Kommunikationsatmosphäre, man kann auch leicht ganz neue Kontakte darin finden. Chat ist kurzfristig. Und, Achtung, unverbindlich. Das betont er nachdrücklich. Unverbindlich. Verstanden? Unverbindlich! Keine Meetings, Entscheidungstreffen, Absprachen o.ä. über IRC treffen. Nichts Verbindliches. “Nicht machen. Don’t!”

Weblogs

“Weblogs sind ganz toll.”

(Danke, das wollte ich hören.)

Webforen

“Es misslingt mir, Webforen gut zu finden. […] Es ist einfach eine Pein.” Wenn ich Tim richtig verstanden habe, dann sind Webforen eine Technologie, die rein für eine Newbie-Kultur entwickelt worden sei.

Podcast

Tim ist ja — bekanntermaßen — ein Podcast-Apologet vor dem Herrn. “Sehr gut für asynchrone interne und externe Kommunikation.” Ich bleibe da eher skeptisch. Ich stimme ja mit Herrn Lüke überein, Buchstabentext ist einfach ein unvorstellbar superdupermegapotentes Medium, durch seine Einfachheit, durch seine Scanbarkeit. Aber in einem hat Tim wohl recht, Podcasting ist mächtig darin, eine starke persönliche Bindung zum Autoren herzustellen. Da dürfte sich psychologisch genug Futter für finden lassen.

Wiki

So ein Wiki ist laut Tim nicht nur gut zur Informationssammlung, sondern kann im Kontext von Zusammenarbeit Verschiedener gut, im Sinne eines “Digitalfaschismus”, als offizielle Referenz für den zu befolgenden Stand der Dinge genutzt werden. “So stand das aber nicht im Wiki!”, kann man dann ausrufen, wenn einem doof gekommen wird; und man hat die History, die Geschichtsverfälschung nachweisbar macht. Außerdem macht sich bei einer Wiki-Kollaboration eine (erste) Projektdokumentation ganz von allein.

Und so

Dann lobt Tim noch anderen Krams, “Request Tracker”, “To-Do-Manager”, “File Server” (dabei entlobt er ftp, das soll man nicht mehr verwenden), “Aggregatoren” (da weiß er nicht mehr, warum er es auf die Liste gesetzt hat) und das ganze Web-2.0-Zeugs.

Am Ende hat Tim die Zeit hoffnungslos überzogen. Und damit den Schedule-Verzug wohl auf knapp anderthalb Stunden hochgetrieben.

Saturday August 25, 2007

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Kommentare

  1. jo / 27. August 2007, 02:38 Uhr

    Er prophezeiht, dass bald nicht nur Menschen, sondern verstärkt Programme, Webseiten, Maschinen mit uns instant-messangen werden.

    Klasse. Aber warum sollte das ein spezifischer Vorteil von Instant Messengern sein? Meine Backupsoftware schreibt mir seit Jahren Mails, die Wachhundsoftware für die Server sogar Kurzmitteilungen aufs Handy. Leider.

    Ein Spammer, der erst von mir autorisiert werden muss, um mich anzusprechen, kann mich nicht spammen.

    Ach, den Unsinn gab es ja auch bei Mail. Problem: Challenges jede Art verhindern Kommunikation. Wenn du mich erst über zwei Stöckchen springen lässt, bevor ich dir etwas mitteilen darf, werde ich es lassen.

    Und Adium. Ach, ich mag meine Ente ja auch (Selbst meine Kollegen mögen das putzige Federvieh, seit ich die nervigen Quaksounds abgestellt habe). Aber ein bisschen zickig ist das Vieh schon. Oder ich bin zu doof Services zu integrieren. Das ist z.B. bei Miranda unter Windows einfacher.

    ***

    Die Kritik an Webforen kann ich nicht teilen. Wirklich nicht. Gut, das Usenet war toll (wir hatten ja nix anderes), aber aktuelle Webforensoftware bietet eigentlich fast alles an Struktur, was man sich für dezentrale und asynchrone Diskussionen wünschen kann.

    ***

    Wikis. Tja. Selbst bei Mediawiki ist Struktur ja eher Glückssache. Mag für Nerds ja alles super übersichtlich sein, ist für Normalsterbliche aber wie eine unbeschriftete Klingeltafel an einem 30-stöckigen Hochhaus.

    Weit problematischer: Wikisyntax ist eben keine lebensnotwendige Kulturfähigkeit (wie Tim behauptet hat), die man eh lernen muss. Muss niemand, will auch keiner. Ausser Nerds. Und die Java/Ajax-Formatierhilfen? Naja, irgendwann vielleicht.

    Aber doch, ist ein großer Redner und Evangelist, der Tim.

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