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Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.

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plomlompom probiert Second Life, Folge 4

[Nachträglich ge-futur:plomt.]

In der letzten Folge hatte plomlompom-Avatar Yog Hilbert einen Altar für die Großen Alten errichtet und sich Geld von Bäumen gepflückt. Solcherart nun von der Second-Life-Ökonomie angefixt …

Alles neu macht der Systemfehler

Bevor ich von meinen weiteren finanziellen Experimenten berichte: Nicht erschrecken, Yog Hilbert hat sich seit letztem Mal äußerlich erheblich transformiert.

Second Life #11
Ein neues, erhabeneres Eigenbild — Second Life macht’s möglich.

Nachdem Linden Labs für Update-Arbeiten Second Life einen halben Tag herunter gefahren hatte, war mir plötzlich ein erheblicher Teil meines Inventars abhanden gekommen; darunter so ziemlich mein gesamtes Äußeres, von der Kleidung bis zur Physiognomie. Second Life verpasste mir spontan als Ersatz eine weibliche Körperform. Nicht nur der solcherart entstandene Vorbau missfiel mir; etwas musste getan werden. Ich hatte wenig Lust, en detail wieder mein altes Selbst nachzumodellieren und schuf mir stattdessen lieber etwas Neues.

Ein bisschen Rumgespiele mit den Appearance-Parametern, auf der Suche nach den exzentrischsten Einstellungen, schuf das obige dekadenten Wesen, mit dem ich erstmal ziemlich zufrieden bin (und auf das ich auch schon einige Male positiv angesprochen wurde :-) ).

Neues Geld, neues Glück

Zu mehr als Anfixen reicht das Geld-von-den-Bäumen-Pflücken nicht. Die meisten Money Trees, auf die man stößt, sind im Moment dieses Aufstoßens bereits leergeräumt. Und dann kommt noch die Ethik hinzu: Die Money Trees sind finanzielle Geschenke der Second-Life-Community an Newbies, um ihnen erste Schritte zu erleichtern. Ich war aber in Spiellaune und von einem bösen Geist durchdrungen: Ich wollte mir mal die Spielcasinos im Second-Life-Universum anschauen. Dafür allerdings die Money Trees um ihre Spendengelder zu erleichtern, erschien mir ein wenig unfein.

Als nächsteinfachste Einnahmequelle boten sich sogenannte Dance Pads an: Das sind kleine Flächen, auf denen man seinen Avatar tanzen lassen kann, für geringfügige Belohnungs-Beträge, die in Takten von 5, 10 oder 15 Minuten ununterbrochenen Tanzens ausgezahlt werden. (Es gibt mancherorts auch ähnlich funktionierende Camping-Stühle, bei denen man sogar nichts weiter tun muss, als bloß lange genug in ihnen rumzusitzen.) Dance Pads scheinen mir im Allgemeinen weitaus weniger philanthropisch motiviert als Money Trees: So sind sie weitaus öfter in Spielcasinos anzufinden und dort mit Zusatzmechanismen versehen der Art “wenn du nebenbei noch an bestimmten Spielautomaten spielst, vervielfacht sich, was du hier tanzend ausgezahlt bekommst”.

Second Life #12
Man muss gar nicht mal so cool tanzen wie Yog Hilbert hier, um dafür bezahlt zu werden.

Solcherart ertanzte ich mir einige Linden Dollars. Man kann im Durchschnitt mit Einnahmen von zwei bis drei Linden Dollar à zehn Minuten rechnen, und zwar, ohne groß Mühe hinein zu investieren: Einmal mit Tanzen losgelegt, braucht man dem Avatar keine weiteren Befehle geben, er rackert sich selbständig ab, gern auch für mehrere Stunden am Stück. Schiebt man das Second-Life-Fenster in den Hintergrund und wendet sich wichtigeren Dingen zu, wie z.B. dem Lesen von E-Mails oder ein bissel pr0n-Surfen, merkt man die verrichtete ‘Arbeit’ höchstens durch die Second-Life-Beanspruchung von Bandbreite und Rechenpower.

Mit meinen neuen Einkünften durchstreunte ich nun die Spielcasinos und hatte einigen Spaß, zum Beispiel an armlosen einarmigen Banditen (siehe Bild unten). Mein schlechtes Gewissen hielt sich in Grenzen, spielte ich doch nur mit dem Geld, was mir durch das jeweilige Casino über Dance Pads o.ä. vorher ausgezahlt worden war. Fraglos wird damit kalkuliert, dass die Leute, einmal ans Spiel gebracht, auch ihr anderweitig verdientes Geld einzusetzen beginnen und so dem Casino-Geldkreislauf neues Kapital hinzufügen. Aber wo meinerseits kein anderweitig verdientes Geld zur Hand ist, kann auch keines verloren werden.

Second Life #13
Der Stuhl spendet seinem Gast Geld, das der Big Kahuna gleich wieder schluckt.

Freilich, statistisch bringt es langfristig auch keinen Gewinn, nur mit dem Spielcasino-Geld zu spielen: Je mehr man spielt, desto wahrscheinlicher, dass das Casino sein gesamtes Lock-Geld wieder reinholt. Am Ende wäre es profitabler, das im Casino ertanzte Geld einfach einzubehalten und überhaupt nicht zu spielen; aber hey, das wäre auch schrecklich langweilig. Und ob die geringfügigen Summen, die man sich ertanzen kann, die Ersparnis lohnen … Nach der oben vorgestellten Rate von bestenfalls (!) 3 Linden Dollar alle zehn Minuten brächte auch unbegrenztes Durchtanzen (irgendwann würde der Dance-Pad-Besitzer das Ding eh einfach abstellen) nicht einmal 14.000 Linden Dollar im Monat. Würde das eine ununterbrochene Auslastung des eigenen Avatars, der eigenen Bandbreite und des ja auch stromfressenden eigenen Rechners aufwiegen?

Ernsterer Umgang mit dem Zaster

Als Spieler im Spiel-Casino wird in man in Second Life wohl nicht zu Reichtum gelangen können, sondern bestenfalls zu einem Glücksspiel-Nervenkitzel, der weniger auf Kosten der eigenen Ersparnisse geht als der eigenen Zeit, die ökonomisch anderswie weitaus produktiver nutzbar wäre. Wir wollen nicht vergessen: Es gibt Leute, die in Second Life tatsächlich ganz nett Geld verdienen. Echtes Geld. Denn die virtuellen Linden Dollar lassen sich zu einigermaßen stabilen Preisen gegen harte US-Dollar tauschen, hin wie zurück.

Das geht bereits aus dem Second-Life-Client selbst heraus. Allerdings nur, wenn man seinen Second-Life-Account-Daten Kreditkarten-Informationen hinzufügt; ein PayPal-Konto genügt hier nicht mehr. Die Kreditkarten-Manie vor allem im amerikanischen Web geht mir manchmal auf die Eier, da ich noch nie Lust hatte, mich um eine eigene Kreditkarte zu bemühen. Erfreulicherweise gibt es aber externe Linden-Dollar-Händler, die auch von den Second-Life-Machern geduldet und auf der offiziellen Second-Life-Website verlinkt werden.

Da ich tatsächlich mal mit dem Transfer zwischen echtem und virtuellem Geld experimentieren wollte, verschlug es mich solcherart zur Website von Anshe Chung. Anshe Chung ist als — übrigens in Deutschland lokalisierte, soweit ich das richtig mitbekommen habe — Second-Life-Mega-Entrepreneurin ein Kapitel für sich (mit eigenem Wikipedia-Artikel), besitzt immobilienhändlerisch z.B. einen ganzen eigenen Second-Life-Kontinent. Hier ist augenblicklich aber nur eines von Interesse: Bei Anshechung.com wird mit Land und Linden Dollars nicht mittels Kreditkarte, sondern über PayPal gehandelt. Da kann plomlompom wieder mitspielen.

Die geringfügige Mindest-Kaufmenge von 6,99 € (ja, bei Anshe Chung braucht man nicht erst in US-Dollar wechseln, wenn man keine hat) für 2000 Linden Dollar war ich durchaus aufzuwenden bereit, auch wenn die offizielle Second-Life-Website etwas bessere Tarife anbietet. Die Abwicklung mittels PayPal verlief problemlos; binnen kurzer Zeit bekam mein Avatar das Geld.

Second Life #14
Der Geldautomat einer Second-Life-Bank: Ginko Financial.

Freilich, dieses Geld wollte ich nun etwas ernster nehmen als die Baumpflückpeanuts oder das Tanzspielgeld. Hier nix mit Verspielen! Es wollte gut investiert sein. Da stieß ich auf einen Terminal, der sich als nichts Geringeres entpuppte als ein virtueller Bankautomat von “Ginko Financial“. Würde ich mein Geld dort anlegen, dann, versprach er, könne ich mit ungefähr 0,13% Zinsen rechnen — pro Tag! Nicht schlecht für eine Bank, dachte ich mir; das entspräche jährlichen Zinsen von 50%, verriet mir mein Taschenrechner.

Also die 2000 Linden Dollars plus einiger zuvor erschüttelter, ertanzter und erspielter Peanuts draufgehauen. Als Experiment gewiss produktiver, als nichtstuend Linden-Dollar-Inflationen abzuwarten. Aber vielleicht geht die Bank ja auch pleite, dann sind meine 6,99€ futsch. Schaunmermal.

Das war’s fürs erste mit der Serie “plomlompom probiert Second Life”; ein Weilchen muss ich mich jetzt erst einmal anderen Dingen zuwenden. Aber vielleicht gibt’s ja eine zweite Staffel …

Saturday July 22, 2006

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(hier war mal AdSense-Werbung, heute aber nicht mehr)

Kommentare

  1. mikos / 24. July 2006, 19:16 Uhr

    liest sich lustig… ;)

  2. benni / 24. July 2006, 22:47 Uhr

    Ja, stimmt. So gefällst du mir auch erheblich besser, Herr Christian.
    Merk dir das für die Zukunft! Übrigens, ist der Big Kahuna nicht in Wahrheit ein wirklich leckerer Burger?

  3. johan / 25. July 2006, 13:11 Uhr

    Ich will mehr und weiter hören!

  4. Silvio Remus / 10. December 2006, 15:10 Uhr

    Für alle die sich etwas näher mit Second Life beschäftigen möchten. Ich habe ein deutschsprachiges Webportal mit vielen Informationen und News zu Thema Second Life veröffentlicht: http://www.slinside.de

  5. Michael / 01. August 2007, 13:11 Uhr

    Hey!!!Wie kann mann hier sich anmelden????Nur die website!!danke

  6. Christian / 01. August 2007, 13:51 Uhr

    Michael: Öh … öh … Also wenn du Second Life meinst: www.secondlife.com

  7. Colostrum Jan / 15. November 2007, 17:13 Uhr

    Hi!!!

    Für mich als Einsteiger bei SL sind Erfahrungsberichte (und gerade wenn diese auch noch Spass beim lesen machen) eine gute Hilfe beim Start.

    Danke und weiterhin viel Freude ;-)

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