Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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In der letzten Folge hatte plomlompom für seinen Avatar Yog Hilbert Koteletten ausprobiert und über ihn Hangman gespielt, ihn danach mit Informationen übers 3d-Modellieren im Second-Life-Universum bombardieren lassen. Was nun mit dem vielen Wissen anfangen?
Die gefährlichsten Orte des Universums
Sandboxen sind Orte in Second Life, wo jeder seinen Kram bauen und basteln und scripten kann, wie es ihm beliebt; egal wie abstrus, egal wie riesig. Also der place of choice für mein Vorhaben, selber baulich tätig zu werden. Ich teleportierte mich in die nächstbeste Sandbox und stieß sogleich einen lauten Schrei aus:
Crazy geht’s in einer Sandbox zu.
Die sonderlichsten Objekte, Körper, Gebäude und … äh … keine Ahnung, was, breiteten sich über mein gesamtes Blickfeld aus und türmten sich in unermessliche Höhen, wuchsen und schrumpften, verschoben sich gegeneinander, erzeugten die gotteslästerlichsten Anordnungen. Ansichten wie diese muss H.P. Lovecraft sich mit seinen “unbeschreiblichen”, “zyklopischen”, “non-euklidianischen” Alien-Städten vorgestellt haben, derer er seine Protagonisten in traumatisierenden Hirnfick-Visionen ansichtig werden lässt.
Aber als “Cthulhu Cultist” und Träger des Vornamens des großen Sothoth ließ sich Yog Hilbert hiervon nicht einschüchtern. Umgekehrt, das Ambiente inspirierte ihn dazu, einen kleinen Altar oder Tempel für die Großen Alten zu basteln. Quader für Quader und Säule für Säule. Das wilde Herumexperimentieren Anderer in diesem virtuellen Irrenhaus schleuderte mich zuweilen in die Lüfte oder verunmöglichte das Arbeiten auf andere Weise, so dass ich ein paar Mal die Sandbox wechseln musste (um am Ende wieder bei der ursprünglichen anzugelangen). Letztendlich bekam ich aber doch noch sowas als meine erste eigene Second-Life-Kreation hin:
Ein kleiner Altar/Tempel für die Großen Alten.
Ja, okay, die Texturenauswahl ist etwas eintönig, und eigentlich wollte ich noch lodernde Feuer auf die Säulen packen, aber das Ding rennt mir ja nicht weg, kann ich ja alles noch ein andernmal machen. (Okay, strenggenommen würde es mir wegrennen, wenn ich es da stehen ließe, denn so eine Sandbox wird regelmäßig — alle paar Stunden — leer gefegt, um Platz für neuen Unsinn zu schaffen. Aber ich steckte das meterhohe Ding einfach in mein endlos dehnbares Inventar-Säckchen, das man sich ungefähr als den Mantel von Harpo Marx vorstellen muss, und trage es seitdem für spätere Weiterverwertung mit mir rum.)
Peanuts
Bloß l’art pour l’art macht man in Second Life gar nicht notgedrungen. Was man hier modelliert, daran gehören einem auch die schöpferischen Rechte (was Linden Labs auch ausdrücklich in die Nutzungsbedingungen schreibt). Man kann es z.B. innervirtuell verkaufen: einfach für das Gesamtobjekt einen Preis in der Second-Life-Währung, den Linden Dollars, festlegen, und wenn’s dann einem anderen vorbeispazierenden Avatar gefällt, kann er’s gegen diesen Betrag mitnehmen oder kopieren.
Freilich, Hoffnungen, Käufer für das unförmige Altar-Monster zu finden, machte ich mir keine; aber das Nachdenken übers Geld hatte mich plötzlich neugierig auf Linden Dollars gemacht. Bisher besaß ich nur exakt 0,- L$.
So schaut ein Linden Dollar von vorne (oder hinten?) aus.
Um von einer Droge abhängig zu werden, muss man erstmal angefixt werden. Folglich stehen zur Verführung geldloser Newbies im Second-Life-Metaverse sogenannte “Money Trees” herum: Finanziert durch Spenden ihrer Besitzer oder großzügiger Vorbeigehender, spucken sie regelmäßig kleine Geldbeträge aus, von einzelnen Linden Dollars bis zu Obst/Früchten, die in sich 5, 10, 20 usw. Linden Dollars tragen.
Begibt man sich über den “Find”-Button auf die Stichwort-Suche nach “money tree”, findet man nicht wenig. So ein Money Tree ist ja auch ein brauchbares Mittel, um Besucher anzulocken, z.B. für Casinos und virtuelle Kaufhäuser. Ich klapperte Einiges ab und merkte schnell, dass ein Money Tree selten allein bleibt; man muss oft geduldig ein Weilchen an einem weniger populären warten, wenn man ein paar bescheidene Beträge zusammenpflücken will.
Yog Hilbert pflückt Geld von einem Baum.
Geld, so hat mir das einmal mein Dönermann erklärt, sei eine Erfindung des Teufels, weil es stets seinem Besitzer untreu zu werden trachte (es will zirkulieren). Eh ich diese Behauptung nun ideologiekritisch dekonstruiere: Ja, untreu wurde mir das Geld tatsächlich recht bald …
In der nächsten Folge verspielt Yog Hilbert das ganze hartg erpflückte Baumgeld schwuppdiwupps im Casino und schaut sich in Folge nach härteren Einnahme- und Anlegegelegenheiten um.
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Hm, nein erzähl ruhig weiter, ist ganz interessant.
Der Altar st ganz gelungen.
Hast du dich schon mal auf “Die Insel” oder auf “Cosy Island” blicken lassen? Letzteres hat übrigens auch einen Money Tree. ;-)
Mel
Melina: Über “Die Insel” bin ich glaubich schonmal rübergeflogen. Cosy Island dagegen sagt mir nix. Naja, wenn ich wieder daheim bin, schau ich vielleicht mal vorbei :-)
Cosy Island besteht aus den beiden Sims Cosy Home und Cosy Cove. Dort findest du auch Leute, die deutsch sprechen, wenn du magst.
Ich habe jetzt auf http://blog.CosyHome.org auch ein Blog gestartet. Aber es ist noch leer!! Wird schon werden! :-)