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22C3 #5

[Nachträglich ge-futur:plomt.]

12:00 Uhr: “A way to fuzzy democracy – How modern communication can be used to transform the way we think about democracy and make our political decisions.“ / Svenja Schröder, Christiane Ruetten

Sehr lohnenswert.
System- und informationstheoretische Abstraktion moderner Demokratien; darüber Herausarbeitung von Lösungsansätzen zu ihren Problemen (mangelhafte wirksame Teilnahmemöglichkeiten des Bürgers, Verfälschung politischer Diskurse durch die Medien) über die Umstrukturierung moderner Demokratien hin zu variabler Fuzzy Logic statt einer binären Ja/Nein-Logik, die die relevanten Differenzen abschneidet und sowohl den Diskurs als auch den Entscheidungsprozess verfälscht; Modelle hierfür: Debian Voting Engine, Diskussionsregulierung bei Slashdot.
Vor mir wird den ganzen Vortrag durch auf einem Notebook ziemlich mittelmäßig Tetris gespielt.

13:00 Uhr: “10 Thesis on Informational-Cognitive Capitalism“ / George N. Dafermos

Ziemlich ärgerlicher und immer wieder thematisierter Mangel eines funktionierenden Mikrophons, schlechte akustische Verständlichkeit vermengt mit dem nicht gerade akzentfreien Englisch des Redners, der anhand antiker Mythen (Prometheus wird für die Verbreitung von Information göttlichen Copyrights bestraft, usw.) technologische und kapitalistische Ideologien hinterfragt, von “Was gut ist für die Wirtschaft ist gut für die Gesellschaft“ bis (yeah, auch so rum) “information wants to be free“.

Er belästigt das Publikum mit schweren Fragen:
Anybody know McLuhan?“ oder “What is ideology?
(Publikums-Antwort: “human brain hacking“)

Die gerade über “Information does not want to be free“ sich entwickelnde Publikumsdiskussion wäre gewiss ziemlich spannend, könnte man sie denn akustisch verstehen.

Woohoo! Jetzt gibt’s endlich ein funktionierendes Mikrophon. Und nun wird das marxistische “Hacker’s Manifesto“ diskutiert, äh, vom Publikum runtergemacht (”bullshit“), das laut Redner behaupte (so ganz so einfach kam mir das beim Anlesen des Werkes nicht vor), der Hacker ersetze den Kapitalisten in der bestimmenden Funktion im Kapitalismus.

Information wants to be free“ erscheint nicht mehr haltbar, wenn man in Betracht zieht, dass, wie der Redner meint, unser ganzes Wirtschaftssystem inzwischen wie nie zuvor auf dem Rechtemonopol über immaterielle Arbeitsprodukte basiere. Über Lessigs Urheberrechtsreformwünsche: “That’s bollocks!

Aber ich bleib dabei: Das Englisch des Redners ist leider etwas schwer zu verstehen. Auch jetzt mit Mikro.

14:00 Uhr: “Hashing Trusted Computing – Der aktuelle Stand“ / Rüdiger Weis

Toller Minix-3-Werbespot am Ende.

Wednesday December 28, 2005

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Kommentare

  1. falk / 29. December 2005, 23:40 Uhr

    Meinst Du das ernst mit “sehr lohnenswert” bei Fuzzy Democracy? Jesses, wie unterschiedlich doch Wahrnehmungen sein können.

  2. Christian / 30. December 2005, 03:51 Uhr

    falk: Doch doch, das meine ich durchaus ernst. Ich fand die Ideen bzw. den Ansatz sehr interessant; über ihre Durchsetzbarkeit sagt das natürlich noch nichts aus.

    Kannst du deine Wahrnehmung denn ein bisschen konkretisieren?

  3. Falk / 13. January 2006, 10:11 Uhr

    Jo, klar, sorry fürs Delay: Ich fand es einen der schlechtesten Vorträge auf 22c3 überhaupt… Zwei Drittel waren eine nicht gerade gute Einführung in Demokratietheorie, ein Drittel DIY-Theorie ohne jede Reflexion modernerer Ideengeschichte. Wo war Luhmann, wo war Habermas? Wenn man sich über die “binäre Logik” aktueller Demokratien auslässt, so ist das imho reiner Unfug – zB die Bundesrepublik ist keine reine Konkordanz- sondern eher eine Konsensdemokratie, das was die Vortragenden “Fuzzy” nennen, nennt man politikwissenschaftlich kurzerhand Policy im Rahmen der Politics: den Prozess politischer Gestaltung in einem bestimmten Rahmen… Sowas tut einem PoWi weh. ;)

  4. Christian / 14. January 2006, 00:56 Uhr

    Falk: Okay, dass Chaos-Congress-Vorträge in ihrer Theoriebildung, wenn sie Themen aus den techniker-”fernen” Geistes- / Kultur- / Gesellschaftswissenschaften aufgreifen, nach deren innerdisziplinären Maßstäben oft ziemlich schwach sind, ist wohl nicht zu bestreiten.

    Das kann man bedauern, aber man kann es IMHO auch anders aufgreifen: einerseits als halt erste, noch etwas tastende Gehversuche woanders her stammender Diskurse in eine neue geistige Community hinein, andererseits als vielleicht nicht ganz funktionierende, möglicherweise aber doch irgendwie produktive Zusammenstöße auf den ersten Blick fachlich völlig heterogener Herangehensweisen und Themen.

    Das mag nur selten den Ansprüchen an eine wissenschaftliche Veröffentlichung oder eine Lehrveranstaltung genügen, aber als lautes Denken und Rumprobieren mit Hoffnung auf Publikums-Feedback vielleicht schon.

    Und da fand ich halt bei “Fuzzy Democracy” diese Kollision einer bedenkenlos technisch-problemlöserischen Geek-Herangehensweise mit der Welt realer Gesellschafts-Systeme sehr interessant, vielleicht nicht gerade wasserdicht und unproblematisch, aber doch intellektuell anregend ;-)

  5. Falk / 16. January 2006, 18:28 Uhr

    Nun ja, ich will ja meinen überhöhten Anspruch auch gar nicht bestreiten… :-)

    Ich finde es nur schade, wenn man das Rad einerseits neu zu erfinden hofft, andererseits aber nicht in die Werke der einschlägigen Raderfindungbranche hineinguckt…

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