Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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13:00 Uhr: “Pitch Camp x.0 – How to Pitch Your Company for Fame and Fortune”
Ein “Pitch” ist sowas wie die Kurzvorstellung einer Geschäftsidee, um Investoren oder Journalisten für diese zu gewinnen. Und in der New New Economy mit ihrem Gewicht aufs Anlocken von Investoren mit realem Geld für virtuelle Werte offenkundig ein gern trainierter Sport. Das PitchCamp versteht sich als TrainingsCamp hierfür und wird wohl gemeinhin in größerer Länge abgehalten als die drei Stündchen einschl. Pause, auf die es sich hier zusammengestaucht findet. Ich gebe mir nur den Passiv-Content, einen kleinen Einführungsvortrag in die Kunst des Pitchens mit anschließendem Panel eines irgendwie prominenten Pitchempfänger-Podiums, das zum Ende hin auch als Jury dienen wird.
Ein paar Weisheiten aus Einführungsvortrag und Panel:
Man solle eine ziemlich gute Ahnung von dem Dingens haben und zur Schau tragen, das man pitchen will, d.h. das eigene Geschäft bzw. die eigene Geschäftsidee in und auswendig durchdacht kennen, z.B. Fragen zu beantworten wissen wie “Welche Probleme lösen wir?”, “Was sind unsere erfolgsfalsifizierbaren Ziele/Meilensteine in den nächsten 3 Monaten/den nächsten 9-12 Monaten/langfristig?”, “Aus welchem Marktsegment werden wir unsere ersten Kunden rekrutieren? Wie werden wir die ersten Verkäufe wiederholbar machen und auf nahegelegene weitere Käufergruppen ausweiten (‘build on successes’), wie groß wird der schließliche Markt sein, welcher Ausbau wäre mit Nachfolgeprodukten möglich?” “Most important thing: do your homework!” Ein Google-Mensch aus dem Publikum beklagt, bzw. erklärt dass es ihn abturne, wenn er offensichtlich unfertige Geschäftskonzepte präsentiert bekomme, mit der Erwartung, man werde da mit gemeinsamer Power schon irgendwas draus machen.
Man bedenke sein Publikum: Investoren sind nach unterschiedlichen Zielen und Risiko-Nutzen-Bewertungen abzuwägen; Kooperationspartner gewinne man nicht durch die Erklärung, wie toll man selbst und das eigene Konzept sei, sondern indem man ihnen erklärt, wie man ihre Probleme lösen könne; die Medien, die Journalisten, dagegen interessieren sich vor allem für das, was sie ihrem Publikum erklären können und was dem spezifischen Interesse ihres Lesepublikums entgegen komme, nicht, was für ein cooler Hecht man per se sei.
Es hagelt Buchempfehlungen (Affiliate-Links): Crossing the Chasm. Marketing and selling disruptive products to mainstream customers, Blue Ocean Strategy: How to Create Uncontested Market Space and Make the Competition Irrelevant.
Ein Pitch könne z.B. über eine “kick-ass analogy” funktionieren, wofür als Beispiel die Kunst des Filmprojekt-Pitches aus der Geschichte des Hollywood-High-Concept-Blockbusters genommen wird, “the movie ‘Alien’ was pitched as ‘Jaws’ in space”.
Das Pitch-Empfänger-Panel differenziert sich aus darüber, was sie gerne sehen wollen: Die einen wollen Entrepreneure mit großen Weltveränderungsambitionen; oder sie stellen den Eindruck von Charakter- und Führerschaftskraft über den Business-Plan, denn Business-Pläne sind flexibel; oder sie schauen, ob das Präsentierte bereits sichtbar mit “Momentum” (Impuls, Wucht) angelaufen sei. Mike Butcher von TechCrunch UK giert nach sichtbarer Leidenschaft für das Gepitchte, ist sofort abgeturned, wenn er einen Mangel an Begeisterung erkennt, außerdem möchte er nicht via Twitter gepitched werden, das findet er “interruptive”. (Davon abgesehen rampensaut er sich mit laut ausgerufenen Bonmots und zur Begeisterung seines Fan-Publikums locker vor das übrige Panel.)
Den (eigentlich/auch als Mittel der Aufteilung des Publikums in Arbeitsgruppen mit Zahlen versehenen) verteilten Flyer zur abendlichen Pitchcamp-Party stecke ich vorerst mal ein, bezweifle aber, dass ich hingehen werde.
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