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Web 2.0 Expo Europe '08 #2: analoges Crowdsoßing

[Bloggen von der Web 2.0 Expo Europe]

8.30 Uhr: Leisa Reichelt über “Collaboration Techniques that Really Work – Productivity, Creativity and Consensus”

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Hier wird über Pizza-Dienste nachgedacht.

Reichelt begrüßt mit der Notiz, das wahre Fleisch einer solchen Konferenz sei natürlich das Soziale zwischen den Fluren und außerhalb so langweiliger Talks wie dem ihren. Infolge gibt’s dann auch erstmal von ihr für den ganzen Saal eine Vorstellungsrunde verordnet, BarCamp-Style, Name, Ort, Tätigkeit und drei Tags über sich von jedem zu nennen. Das bereits ist für einige eine echte Herausforderung: Die ersten erzählen statt knapper Verhörantwort in drei Tags lange Prosatexte über sich, was Reichelt langsam zusammenzustutzen beginnt; spätere haben echte Schwierigkeiten, sich drei Tags über ihre Tätigkeiten oder ihre Interessen jenseits des Namens ihres Arbeitgebers aus den Fingern zu saugen. Rerun van Pelt nennt “Buffy” als einen seiner Tags, er ist ein echter Fan. Ich stammle irgendwas von Bloggerei, Futurismus, Kino und neuen Arbeitskulturen.

Nach einer Dreiviertelstunde oder so Vorstellungsrunde (sind auch in der Frühe schon allerlei Leute da) legt Reichelt mit Content zum Thema “Kollaboration” los, einen Begriff, den sie im Gegensatz zur Bedeutung einer Kooperation mit dem Feind im Kriege verortet wissen will, stattdessen als rückkopplungsreiches soziales Hin und Her im Arbeitsprozess zwischen Mehreren, pro Kommunikation, Interdisziplinari- und perspektivität und die moralische Verteilhabung der Beteiligten. Sie findet da vor allem ein Miteinander unter räumlicher, körperliche Nähe betonenswert. Die meisten im Raum sind in die digitale Tele-Kollaboration als Normalzustand hinein gewachsen, da muss sie erstmal gegen trommeln (tendenziell im Geiste des Hallenprojekt-Mantras, digitale Kommunikation in einem digitalen Raum durch analoge an einem analogen Ort synergienreich zu ergänzenpotenzieren, aber sie geht noch weiter und kehrt die Wertung ganz um, siehe Weiterführung dieses Satzes), findet Tele-Kollaboration der Fleisch-Kollaboration gegenüber sogar in ihren Möglichkeiten zweitrangig.

Kollaboration lohne sich nicht nur am Anfang einer Arbeit, um mal eben abzusprechen wer was macht, sondern auch prima, wenn man gerade feststecke oder Inspiration suche. Das Nonplusultra: Regelmäßigkeit in der Kollaboration zum regelmäßigen Aufschütteln der Arbeits-Isolation. Gibt aber auch Kollaborationsunwillige, wie integriert man die? (Antwort hab ich vergessen.) Wesentliche Tools für produktive Kollaboration: Klebezettel, Tafeln/Flip Charts, wenn am Nachmittag dann Zucker (“not in a daily meeting” allerdings, sonst Diabetes) und vor allem: klare Zielvorgaben.

Dann verordnet sie großes Stühle-Umstellen (wir sollen uns alle in Zehner-Kreisen zusammensetzen), was aber gar nicht immer so einfach ist, denn die Stuhlreihen sind teils miteinander verkoppelt. Wir wollen mal Kollaboration am Beispiel eines Brainstormings proben. Natürlich, es gebe tausend Gründe, warum Brainstorming-Sessions stinken würden, gleitet sie ein, ehe sie Verteidigungsgründe auffährt und dann Methodik anmahnt, Moderation durch einen “good facilitator” und so Regeln wie “if it’s not written down it’s definiteliy not getting followed up on”, “keine Fragen erlaubt” (Ideen als Frage zu formulieren in der Annahme, aus der Frage lasse sich schon irgendwie die Idee herauslesen = bad idea) oder auch: Ideen sollten mit “I wish” oder “How to” in die Konkretion formuliert werden statt in Form großer “…ization”-Worte. Ins menschliche Hirn eingebrannt sei das analytische Einengen eines Problems als Herangehensweise, Brainstorming dagegen eine Gegenstrategie des unkritisch-evaluierungsfreien Opening-Up-Ideensammelns durch vertrauensvolles Externalisieren der Problemlösung in die Sozialwissenszettelchenmaschine mit der Post-It-Note ls kognitiver Mem-Grundeinheit.

Wir üben das mit einer Aufgabe, einer Pizzaladenkette mit einer iPhone-Applikation zum Aufstieg zu verhelfen. In unserer Zehner-Runde kristallisieren sich so rasch zwei Ideenpools heraus, Location-basiertes Zeugs zum Sehen wo die nächste Pizzeria oder die aktuell in Lieferung befindliche Pizza sei einerseits, klickibuntispielartiges Customizen einer eigenen Pizzabestellung andererseits (wobei ich in meinem Kopf mir den Pizza Editor aus “Pizza Connection” (1994) vorrätig halte)), wobei letzterer besser durchkommt. Wir lassen uns im Eifer davon tragen und @igorschwarzmann hat schon einen Pitch fertig, ehe Reichelt überhaupt unterbrechen und die “KJ method for consensus” (bei der sie sich nicht erinnern kann, wofür das KJ steht) vorstellt, mit der wir aus unserem Zettelchenhaufen eigentlich erst durch Fokussierung, Gruppensortierung/Affinitätssort und weitere Sortieralgorithmen als Abstimmungsgrundlage etwas herausarbeiten sollten. Wie Reichelt selbst feststellt, als sie die Gruppenarbeit zum Ende zu rufen versucht: Wenn man einmal im “Flow” drinne ist …

Tuesday October 21, 2008

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Kommentare

  1. Öh? Hä? Was Du sagen? / 23. October 2008, 14:15 Uhr

    Hey …

    ich find’ den Artikel ja nicht schlecht und das Blog an sich ja auch nicht.

    Dumm ist nur, dass ich beim Lesen immer so durcheinander gerate zwischen Kiddy-Slang, Aktions-Prosa, langen Schachtelsätzen in noch größeren Schachteln und mich verirre im Fremdwort-Salat an Selbsterfind-Komposita-Soße.

    Starker Tobak. Soll das so sein?

  2. Christian / 23. October 2008, 19:08 Uhr

    Naja, inzwischen neige ich dazu, meine Blogeinträge einfach als Form meiner Gedanken zu nutzen, d.h. ich denke, indem ich schreibe, indem ich denke; Wirkungsästhetik spielt da eher keine so große Rolle. Die Eigentümlichkeit der Formulierung gibt also direkt Einblick in die verworrenen Muster meines kranken Hirns ;-)

  3. Samuel / 23. October 2008, 19:26 Uhr

    @ Öh? Äh? …

    Also ich mag das — Es kitzelt die äusseren Gehirnwindungen, Phantasie, den Ratio und die Kreativität… alles gleichzeitig. Das ist echtes Single-Multitasking. :)

    Schwarz, weiss, braun und oliv gibt’s schon zu genüge — ein farbiger Blumenstrauss find ich da sehr erfrischend, bildlich gesprochen.

    Mögen uns die wenigen Neuronenfeuerwerke noch etwas erhalten bleiben!

    Grüsslich

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