cine:plom
cine:tv:plom
kommentar:plom
reste:plom
Eines von mehreren
plomlompom-Projekten
Datenschutz-Erklärung
Impressum

futur:plom

Enjoying das Zukunft
Über diese Seite

Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.

Orientierung

Themen-Einstiege

Berichte, Lektüren

Abonnement

Letzte Kommentare

24c3 #22: geschlechtspolitisches Sich-um-Kopf-und-Kragen-Reden (2)
     Günter Komoll, egal

Antisozialdemokratische Utopie Grundeinkommen (7)
     Martin Werner, Philipp, Klaus Gieg, ...

Afrikas größter Exportschlager: die Supercomputerisierung der Erde (3)
     Christian, Christian, sunny

Blogroll

Englisch

Deutsch

Lizenz

Für alle von mir verfassten Texte auf dieser Seite gilt folgende Lizenz:

Creative Commons License

Partnerschaften

[hier war mal ein Amazon.de-Affiliate-Banner, heute aber nicht mehr; frühere Amazon.de-Affiliate-Links im Blog sind nun nur noch unaffiliierte Amazon.de-Links]

Werbung

(hier war mal AdSense-Werbung, heute aber nicht mehr)

   

23c3 #26: Culture Jamming & Discordianism

(Bloggen vom Chaos Communication Congress)

18.34 Uhr: Culture Jamming & Discordianism

Und nun die Betreiberin von discordian.com, möchte über Diskordianismus und Culture Jamming reden.

IMG_1689
Eris’ Apfel!

Erstmal erzählt sie den erisianischen Ursprungsmythos (Griechengötter, Apfel-Story, Paris, blabla), und zwar mit Playmobil-Figuren (Harald Schmidt, anyone?) und diversen visuellen Popkulturzitaten. Dann eine Realwelt-Geschichte des Diskordianismus; von zwei Hippies Ende der 50er erfunden; von Robert Anton Wilson & Robert Shea mit der Illuminatus!-Trilogie in den 70ern popularisiert; Follow-Ups wie die Church of the Subgenius; inzwischen im Internet breit, alt.discordia angucken, aber auch Realweltstreffen, KallistiCon, Discordian Convention, etc.pp.

Dann, der interessanteste Gedankengehalt des Vortrages, die Bemühung um einen kultischen Aspekt des Diskordianismus für eine Überleitung zum Culture Jamming … Es geht um Magie. Chaos Magic, Aleister Crowley, Phil Hine; Magie als: mittels symbolischer Praxis reale Veränderung bewirken zu wollen. In dieser Definition keine Notwendigkeit eines Übernatürlichen.

IMG_1693
Chaos Magick!

Das Beispiel der Rosenkreuzer: Einfach (symbolischer Akt) einen Text über einen (nicht-existenten) Geheimbund der Rosenkreuzer verfassen, der die klügsten und besten Persönlichkeiten seiner Zeit als Mitglieder zu tragen behaupte; und schon würden Leute in real sich als Mitglieder des nicht-existierenden Geheimbundes outen; suddenly beginne der Geheimbund der Rosenkreuzer tatsächlich zu existieren. Symbolischer Akt, der Wirklichkeit schafft.

Und von dort dann zum Culture Jamming; existierende Kanäle der Massenkultur subvertierend gegen die Massenkultur besetzen; billboard liberation, subvertizing AdBuster-style, Graffiti, sticker campaigns, absichtliche copyright violations; rituelle Aneignung von Popkultur; die religiöse Anbetung von V aus V for Vendetta.

Und so weiter. Der Rest des Vortrages ist nur noch eine Kette von teils ganz netten Culture-Jamming-Praxisfällen, die sich jedoch als crowd pleaser, die sie offenkundig sein wollen, nicht so richtig warmlaufen und zunehmend lahmer und banaler wirken. Gähn, gähn. Ja, so öde kann Culture Jamming sein.

Okay, nicht alles doof. Hübsch das Konzept des generic protest, bei dem die Demonstranten einfach nur mit Schildern mit “Yes!”, “No!”, “Maybe!” herumlaufen und auf Nachfragen bezügliches ihres Demonstrationsgegenstandes mit “Stuff! Stuff is good!” oder “No, stuff is bad! I’m against stuff!” antworteten.

Ansonsten noch, von SantaCon bis Burning Man. Burning Man wird kurz für die burning-man-fernen Europäer erläutert und zumindest halbwegs interessant auf seine spezifischen Funktionsprinzipien eingegangen …

Am Ende nur noch: wie mache ich korrektes linkes Culture Jamming; kaum noch diskordianisch. Jammern über recent Mainstreamisierung und Kommerzialisierung von Culture-Jamming-Methoden, über die Aneignung von underground media techniques durch Nike & Co.

Aber immerhin das Abschlusswort “Hail Eris!”

Dann noch Zuschauerfrage, what’s the problem with Nike using this stuff in their advertisements?
Die Rednerin antwort, sie habe ein moralisches Problem mit Plagiarism und dem unbezahlten Profitieren von fremder Kreativität. Deshalb sei sie auch für die Non-Commercial-Option der Creative-Commons-Lizenzen, die Lawrence Lessig gestern verteidigte.

Dann kommt der Slawe mit dem Russenhut ans Mikro, der schon bei der Meathook Future schön geredet hatte. Der redet jetzt viel über Kapitalismus und die Geschichte seiner Aneignungen / Integrationen der Gegenkultur. Und er finde die Share-alike-Option bei Creative Commons sehr viel mehr / relevanter to the point (welchem eigentlich, das habe ich vergessen) als das Non-commercial. Man schaue sich das GNU movement an, die hätten wirklich was systemverändernd bewirkt. (Ok, das meint er wohl, die virale Komponente der GPL als systemverändernd und potentiell ähnlich systemverändernd da strukturell ähnlich die Share-alike-Option bei Creative-Commons-Lizenzen, im Gegensatz zur Non-commercial-Option.)

Sunday December 31, 2006

Werbung
(hier war mal AdSense-Werbung, heute aber nicht mehr)

Kommentarfunktion für diesen Artikel geschlossen.