Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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Afrikas größter Exportschlager: die Supercomputerisierung der Erde (3)
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16:00 Uhr: “Lightning Talks #4“
Habe mir gerade noch vor den Lightning Talks am Stand von Classless und Scrupeda mit Heinrich Dubels Helikopter-Hysterie, einem Kulla-Reader und einem Anti-Pali-Tuch-Flugblatt eingedeckt. Außerdem beginne ich jetzt viel zu spät mit einer …
… T-Shirt-Watchlist:
#1: “*UNIX ist tot*“ (sorgt für einige Begeisterung im Saal)
#2: Apple-Pastiche in Form einer abgebissenen Birne; ich warte ja noch auf die Apple-isierung des Apfelfront-Logos.
Flyer-Soziotop: das klingt für mich alles so ein bisschen nach “*vorwärts bis zum nieder mit±“.
ecologee.net: Das Thema Energieverbrauch durch Netz und Computer und was man dagegen tun könne, wäre gewiss sehr spannend, leider liest der Referent seinen Text auf eine abgehackte Weise ab, dass man ihm nicht sehr gut folgen kann.
GPG for SMS: Der hat ja nicht lange gebraucht.
Anomalous behaviour of an IRC eggdrop bot – the example of Susilein: ein IRC-Bot speichert alle gesagten Sätze in einem Channel und spuckt sie, eigentlich nach Zufallsprinzip, auf an ihn gerichtete Sätze wieder aus, erwischt dabei merkwürdigerweise immer passende Antwortsätze. Vorgeschlagene Erklärungen: Zufall, Synchronizität nach C.G. Jung, oder aber, nach Meinung des Redners das Zutreffende, Interpretation des Gesagten als passend durch den Mitredenden.
NSA wiretap investigation: Theorie, es ginge nicht ums Abhören, sondern um traffic analysis, wer rufe wen wieviel an usw.; was sie ja gewiss schon längst weltweit täten, nun allerdings würden sie nicht mehr die Daten wegwerfen, die sich zu Verbindungen bezüglich US-Bürgern bezögen.
17:00 Uhr: “The very early Computer Game History – How the games have become the first digital mass product“ / Andreas Lange
Beginn mit Von Kempelens gefälschtem Schachcomputer; dann die Darstellung der ‘offiziellen’ Computerspielgeschichtsschreibung; Fokussierung des Referats auf die meist vernachlässigten “dark ages“ der Computerspielgeschichte von den späten Vierziger bis zu den frühen Sechzigern.
Allgemein wegen damaliger Geheimniskrämerei leider wenig Zugang zu Dokumenten früher Computerspiele. Frühe Schachprogramme auf Papier. 1940 ganze Maschinen nur fürs Schachspielen konstruiert, so gesehen die ersten Spielkonsolen; 1949 frühe Schachspieltheoretisiererei bewusst zur Grundsteinlegung für späteres Internet-Routing und spätere AI.
Erstes “Nought and Crosses“ / Tic Tac Toe 1950 von einem einstigen Bletchley-Park-Computeristen programmiert; auf dem Edsac-PC grafisch mittels Hacks der Signalsausgabe der sonst nur irgendwelche Registerpositionen o.ä. äußerst abstrakt anzeigenden Ur-Computer-Monitore; Steuerung / Eingabe über eine altmodische Telephonwählscheibe.
Der erste kommerzielle Computer, der Ferranti Mark I Computer von 1950, wurde 1951 zu einer Messe in Berlin-Charlottenburg zur ersten kommerziellen Spielkonsole umfunktioniert, Nimrod, um NIM zu spielen (Foto, auf dem Ludwig Ehrhard, mit Konrad Adenauer im Hintergrund, dran rumspielt). NIM, diese Bemerkung kann ich mir jetzt nicht verkneifen, kommt ja auch sehr cool und gruselig in Alain Resnais’ Film “L’année dernière à Marienbad“ zehn Jahre später rüber und trägt seitdem auch den Alternativnamen Marienbad, aber nun zurück zum Thema.
Naja, derzeit hat der Referent erhebliche Probleme mit Windows (er will ja zwischendurch Emulationen der alten Spielsachen auch vorführen) und zeigt allen im Raum nochmal deutlich und auf allerseits sehr amüsiert aufgenommene Weise, weshalb sie kein Windows mehr verwenden.
Die NIM-Version, die er jetzt vorführt, hat ja merkwürdige Regeln. Normalerweise kann man aus der Reihe, aus der man nehmen möchte, beliebig viele Teile klauen, nicht nur maximal drei.
Den Fun-Aspekt demonstriert er anhand von Programmen eines alten australischen Computers aus den Fünfzigern, der so unglaublich spaßige Sachen konnte wie Wochentage anhand eines Datums zu erraten oder die Reaktionszeit auf eine Lichtanzeige zu stoppen; allerdings, das Ding konnte Musik komponieren! (Die dann auch nach ca. zehn Minuten Ladezeit aus dem Internet vorgespielt werden kann.)
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Mit dem ecologee.net talk hast Du leider völlig Recht. Übrigens suchen wir auch gute Redner, die uns bei Gelegenheit vertreten können.
Gruß, scoid.