Futuristische und utopische Notizen von Christian Heller a.k.a. plomlompom.
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[hier war mal ein Amazon.de-Affiliate-Banner, heute aber nicht mehr; frühere Amazon.de-Affiliate-Links im Blog sind nun nur noch unaffiliierte Amazon.de-Links]
(hier war mal AdSense-Werbung, heute aber nicht mehr)
Ich bin ja ein alter Sack, noch (ganz knapp) in der ersten Hälfte der 1980er Jahre geboren, dreiundzwanzig Jahre alt. Ein hauseigener Internetzugang stand mir erst zur Verfügung, als ich zwölf war, und damals galt es gerade mal Usenet und Web 1.0 zu erkunden. Die Generation dagegen, die jetzt gerade groß wird, wächst von Anfang an in MySpace, YouTube und Xing[*] hinein. Sie kennt gar nicht mehr diese Vorher-Nachher-Differenz, die das Internet in die Welt brachte und die ich zumindest noch mit weit aufgerissenen, erstaunten Augen mitbekommen habe. Der Umgang miteinander verläuft von Anfang an über Blogs, Instant Messenger und Social Networks.
Eine bestimmte Welt geht aus dem Bewusstsein der Vorher-Nachher-Differenz hervor, die auch ich noch miterlebte, und eine bestimmte Welt geht gewiss auch daraus hervor, von Anfang an ins Internet hineingewachsen zu sein. Mit Spannung darf das Treiben der neuen Generation, der jungen Leute von heute, die nach dem Ewigen September geboren wurden, verfolgt werden.
Daher finde ich es zum Beispiel spannender, zu lesen, dass Verhalten x im SchülerVZ abgeht, als im StudiVZ (Studenten sind schon alt genug, um noch ein Empfinden vom Vorher Nachher zu haben; sie sind quasi heute schon die alten Menschen von morgen), und das dann mit meinen vergleichsweise begrenzten Web-1.0-Erfahrungen in Webchat und Forum meiner alten Schul-Homepage abzugleichen. Oder sowas. Ich bin mir sicher, man geht an sowas anders ran, wenn es von Anfang an Teil des Lebens ist, als wenn es einem als neues Feature angedient wird.
[*] Vorhin erst hat mich ein Fünfzehnjähriger ange-xingt; die Jugend von heute bessert ihr Taschengeld nicht mehr mit Zeitungsaustragen, sondern mit Eigenvermarktung ihrer Bloggerkompetenzen via Xing auf.
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23!!! Ich habe mich das erste mal mit 27 alt gefühlt. Mit 23, das war, lass mich nachdenken, die Zeit als ich Baumstämme ausriss, um die als Ohrring zu tragen. Oder so.
@mspro: Ja datt is alles Verdienst dieser fiesen Singularität! Die Generationenschritte werden kürzer! ;-)
Vor allem entwickelt sich das Gehirn auch ganz anders. Die Ausbildung des Gehirns, die “Verschaltungen” sozusagen, werden durch die veränderten Primärreize versch. stark ausgeprägt. Einfach die Anpassung an die veränderten Anforderungen durch eine Veränderte Umgebung. Quasi Evolution ;-)
Mit diesen Gehirnen klappen dann natürlich im Schnitt bestimmte Dinge besser (z.B. Multitasking) und andere eben nicht mehr so gut (z.B. längere Zeit still sitzen, sich auf nur eine Sache dauerhaft intensiv konzentrieren) wie mit den Hirnen derer, die bspw. in deinem und meinem Alter sind. Bin mal gespannt, wie lange ADS (“Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom”) noch als Störung gilt…. Das gabs aber auch schon zu “meiner Zeit” (ich erinnere mich an meine Mutter bei ihrem ersten und letzten Versuch Counterstrike zu spielen. Nicht der Inhalt war das Problem, sondern schlicht die Fähigkeit zur Steuerung, Auge-Hand Koordination u.Ä.). Dass ist die normale Weiterentwicklung zwischen Generationen, nur dieses Mal womöglich tatsächlich mit einem größeren Schritt, in welche Richtung auch immer…
Kann domi nur zustimmen. Wenn ich (33) heutzutage erzähle, dass ich gern und viel Bücher lese, macht mich das zu einer Art exotischem Tier, auch dann, wenn ich diese Bücher in elektronischer Form aus dem Web 2.0 beziehe. Und während mir bei der Vorstellung, ohne Bücher leben zu müssen, das kalte Grausen kommt, schaudert es meine Mitmenschen bei der Vorstellung, tausend oder mehr Seiten pro Woche zu lesen…
@domi: Full ack.
@Klaus Gieg: Hat sich mal wer die Mühe gemacht, durchzukalkulieren, wieviele umgerechnete Buchseiten der durchschnittliche RSS-Feed/Slashdot/Digg-Junkie pro Tag an seinem Bildschirm liest?